Durch Jesus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz gefangen nehmen lasst. Ich, Paulus, sage euch deshalb in aller Deutlichkeit: Wenn ihr euch den Forderungen des jüdischen Gesetzes beugt und euch beschneiden lasst, dann ist alles nutzlos, was Jesus für euch getan hat. Noch einmal erkläre ich jedem von euch: Wer sich beschneiden lässt, der muss das Gesetz von A bis Z - mit allen seinen Forderungen - befolgen. Wenn ihr durch das Gesetz vor Gott bestehen wollt, dann habt ihr euch von Jesus losgesagt, und ihr seid aus Gottes Gnade herausgefallen. Wir vertrauen darauf, dass wir durch den Glauben an Jesus von Gott angenommen werden. Er hat uns durch seinen heiligen Geist diese Hoffnung geschenkt. Vor Jesus ist es völlig gleich, ob wir beschnitten oder unbeschnitten sind. Bei ihm gilt allein der Glaube, der sich in selbstloser Liebe zeigt! (Gal 5:1-6)
Paulus schreibt über die Befreiung vom jüdischen Gesetz, weil die Galater durch falsche Lehren überzeugt wurden, dass sie sich zusätzlich zu ihrem Glauben an das jüdische Gesetz halten sollten, um bessere Christen zu sein. Er benutzt klare und harte Worte, um ihnen die Nutzlosigkeit der Überzeugung klar zu machen.
Wir stehen weniger in der Gefahr, mit dem jüdischen Gesetz in Konflikt zu geraten. Die Frage nach der Notwendigkeit der Beschneidung stellt sich für uns nicht. Das Problem der Galater ist nicht unser Problem und wir könnten es überlesen. Dahinter liegt aber ein geistliches Prinzip, das auch für uns heute Gültigkeit hat.
Das Problem der Galater war, dass sie meinten, sie müssten zuerst gute Juden werden, um dann echte Christen zu sein! Sie glaubten: Sie sollten sich beschneiden lassen und sich ans jüdische Gesetz halten. Erfüllen sie diese religiöse Pflicht, gefallen sie Gott mehr und werden so zu besseren Christen. Paulus holt sie klar in die Wirklichkeit zurück und beschuldigt sie, die Freiheit, die sie durch den Glauben an Jesus bekamen, verraten zu haben. Die erlösende Tat am Kreuz wurde nutzlos. Die Gnade ist ein unverdientes Geschenk und kann nicht mit Leistung abgegolten werden! Wir können ein Geschenk ablehnen oder dankend annehmen! So ist es mit der Erlösung und der Freiheit, was durch Jesus angeboten wird. Es sind Geschenke, die wir im Glauben annehmen oder die wir zweifelnd verwerfen und ablehnen. Es gibt keine andere Möglichkeiten. Jeder Versuch, diesem Geschenk mit einer religiösen Pflichterfüllung oder Leistung etwas beitragen zu wollen, ist ein Ausdruck dafür, dass wir nicht wirklich dankbar sind oder dass wir nicht wirklich glauben und Ihm vertrauen.
Fortsetzung folgt..