Der Name Jesus Christus hat eine Wirkung bei den Menschen. Der Eingangstext macht nun deutlich, daß gläubige Menschen, die außerhalb der Gemeinschaft der Jünger unterwegs waren, dies mit Gottes Einverständnis taten. Wir Christen sind manchmal ziemlich eigentümlich darin uns vorzustellen, daß der Rahmen, in dem wir unseren eigenen Glauben leben, von anderen Gläubigen gesprengt werden kann. Das ist uns mitunter unheimlich. Das Heil in Jesus Christus durch das Evangelium ist unabhängig von Formen, Ritualen, Traditionen oder bestimmten Gepflogenheiten bei der Verkündigung. Selbst wenn man den Namen Jesu Christi nur zum Vorwand nehmen würde, wäre das bei dem Hörenden nicht vergeblich oder umsonst (Philipper 1,18). Wie ein Mensch zum Glauben findet ist eher zweitrangig. Hauptsache ist, daß es echt ist! Wir müssen davon wegkommen hier ausschließlich in engen Vorstellungen zu denken. Der Geist ist wie der Wind, und der weht wo er will (Johannes 3,8). Es kann sicherlich auch jemand in festen, organisierten und allgemein anerkannten Ordnungen glauben und denken. Aber das muß nicht das einzige Kriterium sein auch wirklich dazuzugehören. Ebenso wie einer, der hier durch sein Verhalten ausbricht, nicht automatisch auf verlorenem Posten steht.
Wer nicht mit Jesus ist, der ist gegen ihn (Lukas 11,23) egal in welcher Funktion und Position und in welcher Kirche und Gemeinde jemand sich aufhält. Nicht allein die äußere (angepasste) Form zeigt ob einer mit Jesus sammelt oder ohne Jesus nur zerstreut. War Johannes der Täufer angepasst? Viele hielten ihn für einen Verrückten. Gut möglich ist auch, daß man menschlich manchmal einfach nicht zueinander findet, obwohl man an Jesus glaubt. Auch ein Bruder/Schwester kann einem manchmal fremd sein und auch fremd bleiben. Möglicherweise war dieser Mann der böse Geister im Namen Jesu austrieb und kein Jünger war, so ein unangepasster Einzelgänger? Das sollte man nicht überbewerten. Paulus sagte dazu: ''Was tut's aber?'' Auch die Jünger Jesu untereinander waren sich nicht ständig grün und stritten manchmal miteinander (Johannes 2,24). Oder sie waren sich hochmütigerweise ''theologisch'' uneins (Lukas 22,24). Wo Übereinkunft und Friede sowie geschwisterliche Liebe möglich ist, sollte dies auch stets in unser aller Interesse sein. Wo wir uns damit schwertun und so manches uns fremdartig vorkommt, sollen wir nicht streitlustig werden (2. Timotheus 2,24) sondern dürfen trotzdem Frieden halten und uns einander in Liebe ertragen. Nicht sollte es heißen: ''Wehret den Anfängen'' sondern in diesem Fall eben: ''Wehret nicht!''