Jemandem zu danken ist vor allem eine Sache der Einstellung und der Herzenshaltung. Es hat etwas mit praktischem Nachdenken zu tun. Wer etwas wirklich opfert, lässt es sich auch etwas kosten. Ein ''billiges Opfer'' wäre hier unangemessen und im Grunde auch etwas paradoxes. Was man quasi locker aus dem Ärmel schütteln kann ist kein Opfer. Was es für einen Menschen wirklich bedeutet etwas hinzugeben und aufzugeben sieht allein Gott. Was es mich kostet meine Dankbarkeit zu zeigen sehen wir untereinander nie so klar und tief wie unser Vater im Himmel. Am Beispiel der armen Witwe (Markus 12, 41-44) die alles was sie zum Leben hatte spendete, wird das deutlich. Gott sieht nicht zuerst das Große und Auffällige sondern das, was wirklich hinter einer Handlung steht - meine Einstellung! Dank äußert sich wohl nicht in erster Linie in Form von Geldzuwendungen, sondern zuerst in meiner Gesinnung und meinem aufrichtigen Wunsch, einer bestimmten Sache/Person meine Unterstützung und meinen ehrlich gemeinten Dank deutlich zu machen. Gott nimmt es für sich selbst in Anspruch (aus gutem Grund) das Ziel des Dankes zu sein. Wenn wir uns der Dinge annehmen wollen, die ihm dienen und ihn ehren und loben, dann opfern wir Dank! Was wir dem geringsten Bruder (Schwester) getan haben, haben wir Gott getan (Matthäus 25,40). Das ist auch eine Form des Gottesdienstes und viele Einstellungs(opfer) wert. Ich hatte früher Schwierigkeiten zu verstehen wie man denn nun als begnadigter Mensch vor Gott praktisch leben kann? Laut Bibel (Johannes 15,5) kann ich ja ohne Jesus nichts tun und allein der (geschenkte) Glaube und Gottes Gnade ohne Werkgerechtigkeit waren relevant. Was fange ich nun an?
In Römer 3,24+28 steht entsprechend: ''Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist''. Und Vers 28: ''Denn wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Mensch durch Glauben für gerecht erklärt wird und nicht durch das Einhalten von Gesetzesvorschriften''. Für mich war das dann fast so wie ein Aufruf zum Stillstand nach dem Motto: ''Ich bin nichts, kann nichts, darf nichts, habe nichts und sehe auch nichts''. Im Laufe der Zeit ist mir dann ''doch'' klar geworden, was Gott sich von mir wünscht: ER will ernstgenommen, geachtet und ganz praktisch zurück geliebt werden. Nicht weil Gott geltungssüchtig wäre, sondern weil er die wahre Liebe ist und sich aufgeopfert hat für die Menschheit (Johannes 3,16) - für mich! Gott ist das Leben (Johannes 14,6). In meiner Einstellung und meinem Verhalten darf ich nun zeigen daß ich das anerkenne und von Herzen dankbar annehmen will - jeden Tag! Nicht weil ich mir diese Gnade erkaufen könnte, sondern aus verstandener Liebe und Freude. Ohne Gott waren und sind wir sprichwörtlich nichts! Und je mehr wir das begreifen und in Gott und unserer Kindschaft den Sinn des Lebens sehen, umso intensiver erkennen wir das Heil und den Segen Gottes an uns. Sollte es dann noch schwer fallen ganz praktisch Dank zu opfern?