Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
In der Bibel steht: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.
Sich selbst annehmen, mit allen Macken und Fehlern, und auf den anderen zugehen, bedeutet Mut. Von den ersten Christen wurde gesagt: Die mögen einander. Sie setzten einen neuen Maßstab des Umgangs mit einander – nämlich aus der Kraft ihres Glaubens.
Nächstenliebe zu jedem zeigen heißt, zu allen Menschen: Kindern, Arme, Behinderte, Alte. Kein Belächeln, kein Auslachen, kein Wegschauen, sondern integrieren, mitmachen lassen, wo es geht; besuchen und zusammen feiern. Vielleicht sogar mal einen Anlass so gestalten, dass die Person mitmachen kann. Das ist manchmal mit organisatorischem Aufwand verbunden, aber die Freude und innere Erfüllung für beide Seiten ist erbauend.
In der Bibel steht die Geschichte von einem Kranken. Er liegt auf seinem Bett. Die Freunde wissen, dass Jesus in einem Haus ist und zu Leuten spricht. Die Freunde nehmen den Kranken auf der Liege, gehen auf das Dach und machen ein Loch im Dach. Danach binden sie Seile an das Bett und lassen den Kranken genau vor Jesu Füßen herunter. Jesus reagiert nicht sauer. Er heilt den Kranken.
Ein Beispiel für hartnäckige Hilfe. So hartnäckig sollen auch wir den Betroffenen helfen, die Gott uns vor die Füße “legt”. Er weiß, was er uns zumuten kann und man wächst auch mit seinen Aufgaben. Denn im Glauben sollen wir nicht stehen bleiben, sondern auch wachsen. Hilfe soll jetzt nicht nur Krankenpflege sein. Man kann Amtsgänge übernehmen, Einkäufe tätigen, Wäsche waschen, sich im Seniorenheim mit den Leuten unterhalten, etwas spielen, spazieren gehen, bei den Hausaufgaben helfen, den Kleiderschrank durchsehen und Kleidung zu Hand in Hand (soziale Einrichtung) bringen, als Rechtsanwalt kostenlosen Rechtsbeistand anbieten,....,, putzen, im Garten helfen..... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es kommt ja auch immer auf die jeweilige Situation an.
Jesus ging zu den am Rand Stehenden, übersah sie nicht und half ihnen. Das Sehen muss teilweise bei uns neu geschult werden, weil wir viel zu sehr um uns drehen. Nur eine Bitte: Nur wer von der Kraftquelle kommt und Kraft bekam, kann auch geben. Wir dürfen uns bei dem Ganzen nicht ausklinken, sonst sind wir selbst platt. Das hilft auch dem dann nicht, dem wir helfen wollen. Jeder muss da seine Grenzen wissen. Vielleicht gibt es da auch Phasen, wo man mehr oder weniger helfen kann, weil der Beruf einen zu sehr fordert.
Ich wünsche dir heute, dass du den Durchblick hast, wo und wie du helfen kannst, darfst und sollst. Ich schreibe auch “darfst”, weil meine Mutter einer älteren Dame in den Mantel helfen wollte, weil sie Probleme hatte. Ihre Antwort: Erst nach dem ersten Schlaganfall. Also, ein rechtes Gespür für heute, wo Hilfe erwünscht ist.