Praktiziertes Christentum -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 26. Jun 2014)

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Andacht Archiv-Nr. 4294

für den 26. Jun 2014 - Autor:

Praktiziertes Christentum

Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt, begleitet von allen Engeln, dann wird er auf seinem Herrscherthron Platz nehmen. Alle Völker der Erde werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirt die Schafe von den Böcken trennt. Die Schafe wird er auf seine rechte Seite stellen und die Böcke auf seine linke Seite. Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes neue Welt in Besitz, die er euch von allem Anfang an zugedacht hat. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich bei euch aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank, und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig und gaben dir zu essen? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf, oder nackt, und wir gaben dir etwas anzuziehen? Wann warst du krank oder im Gefängnis, und wir besuchten dich? Dann wird der König antworten: Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan. Dann wird der König zu denen auf seiner linken Seite sagen: Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist! Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd, aber ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, aber ihr habt mir nichts anzuziehen gegeben; ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt euch nicht um mich gekümmert. Dann werden auch sie ihn fragen: Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig oder durstig, wann kamst du als Fremder, wann warst du nackt oder krank oder im Gefängnis - und wir hätten uns nicht um dich gekümmert? Aber er wird ihnen antworten: Ich versichere euch: Was ihr an einem von meinen geringsten Brüdern oder an einer von meinen geringsten Schwestern zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt

Mt 25,31-46 *©*
 

Woran erkennt man einen praktizierenden Christen?
Will man den unterschiedlichsten Untersuchungen und Forschungsergebnissen glauben, dann ist diese Frage ganz einfach zu beantworten: Unter praktizierenden Christen versteht man nämlich allgemein die, die am Sonntag zum Gottesdienst gehen.
Und wer der katholischen Kirche angehört bzw. aus ihrem Umfeld kommt, dem dürfte das auch recht einleuchtend sein, denn wer am Sonntag zur Kirche kommt, der erfüllt schließlich seine Pflicht. Nicht umsonst spricht man in der katholischen Kirche von einer Sonntagspflicht – der Gottesdienstbesuch ist also für viele Christen die Erfüllung einer (manchmal als lästig empfundenen) Pflicht gegenüber Gott.
Nur, wenn dem so ist, wenn das doch unsere Pflicht ist, dann frage ich mich, warum genau dieser Punkt im obigen Gleichnis nicht auftaucht!
Alles wird den Menschen in dieser Gerichtsszene vorgerechnet: die Kranken, die Alten, die Obdachlosen, die Gefangenen... - Aber steht da irgendwo: ''Ich habe Euch zur Kirche gerufen und Ihr seid nicht gekommen''?
Komisch, der Gottesdienst wird mit keinem Wort erwähnt. Das was immer wieder im Mittelpunkt steht, wenn wir an Religion und Kirche denken - in Jesu Gleichnis kommt es gar nicht vor. Das was uns so oft wie das Allerwichtigste überhaupt erscheint, das scheint bei Jesus nicht einmal eine untergeordnete Rolle zu spielen. Sollten wir uns da etwa tatsächlich so getäuscht haben?
Ja, in einem Punkt haben wir uns da gewaltig getäuscht. Sobald wir anfangen aus dem Gottesdienst eine (womöglich lästige?) Pflicht zu machen, sobald wir den Gottesdienst als eine Pflichtübung ansehen, da beginnen wir uns ganz gewaltig zu täuschen, da geraten wir auf einen Irrweg, ja, so möchte ich sagen: in eine Sackgasse.
Gottesdienst ist nicht zuerst unser Dienst an Gott. Sicher, Gott führt uns zusammen, aber doch nicht etwa, weil wir ihm da dienen sollen, weil er den Gottesdienst etwa notwendig hätte oder irgendetwas von uns brauchen würde. Oder glauben wir wirklich, dass wir Gott etwas geben könnten, was er nicht schon lange hat? Gott führt uns zusammen, damit wir Gemeinschaft untereinander und mit ihm haben ihn loben und ihm danken.
Gottesdienst, das ist zuallererst Gottes Dienst an uns. Gott schenkt sich uns, er schenkt uns die Feier unseres Lebens, damit wir leichter leben können, damit wir uns seiner Nähe versichern können, damit wir Punkte haben, an denen wir seine Gegenwart erleben, spüren und sinnenhaft erfahren können. DAS ist sein Dienst an uns: eine Hilfe zum Leben, eine Hilfe zum Feiern, eine Hilfe, damit es uns gut geht.

Der Dienst an Gott, unser Dienst diesem Gott gegenüber, der sollte also anders aussehen. Und wie, das sagt uns in aller Deutlichkeit das obige Gleichnis Jesu. Jesus macht uns dort unmissverständlich klar: Wirklicher Gottesdienst - das ist Dienst an meinem Mitmenschen. Den Kranken, den Alten, den Einsamen, den Hungernden den körperlich oder seelisch leidenden Menschen zu helfen, unseren Mitmenschen zu dienen, das ist wahrer und echter Gottesdienst. Denn was wir einem seiner geringsten Brüder und Schwestern getan haben, das haben wir wirklich ihm getan. Und daran werden wir letztlich gemessen.
Auf die Frage, welches denn das höchste Gebot sei, antwortet Jesus (vgl. Lk 10,27): Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten, wie dich selbst. Und das heißt in unserem Zusammenhang, wer seinen Nächsten aus dem Blick verliert, der kann zum Gottesdienst gehen sooft er will - in den Augen Jesu hat der am Ende lediglich etwas für sich selbst getan. Wem Gott wichtig ist, und wer diesem Gott wirklich dienen will, der kommt um Jesu Wort nicht herum. Denn Jesus macht uns deutlich, was wir tun müssen, wenn wir Gott dienen wollen, Jesus macht uns deutlich, was es wirklich heißt, unserem Gott zu dienen. Wer Jesus ernst nimmt, der weiß, dass Gottesdienst nicht zuerst in der Kirche stattfindet. Denn dem anderen zu dienen, seine Not zu lindern, das ist für Jesus der eigentliche, der wahre Gottesdienst – und dafür muss man hinaus auf die Straße, hinaus zu den Menschen, die uns und unsere Zuwendung brauchen. Amen.

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