Und Gott sah, dass es gut war. Und der Mensch? Was sieht er?
Ich wohne etwas oberhalb des Flusses „Enz“ und sehe am gegenüberliegenden Ufer ein Schwanenpaar. Sie haben auf einer kleinen Sandbank im Fluss ein Gelege und sind fleißig am Brüten. So konnte ich es Tag für Tag beobachten. Doch vorgestern schwammen Schwanenmann und Schwanenfrau, den Kopf im Gefieder versenkt, traurig auf dem Fluss. Was war geschehen? Vermutlich waren es spielende Kinder, die das Gelege des Schwanenpaars zerstört und die Eier am Ufer verstreut haben. Schon Tage vorher mussten diese Kinder immer wieder von dem Brutplatz der Schwäne ferngehalten werden. Bei jedem Rufen über den Fluss verzogen sie sich, anscheinend aber ohne bleibenden Erfolg, denn nach einiger Zeit waren sie wieder da und warfen wieder mit Steinen auf das Schwanenpaar.
Was geht nur in uns Menschen vor? Warum sind wir so auf „Zerstörung“ ausgerichtet? Ich frage mich, wieso es in uns Menschen schon von klein auf so viel Gewaltpotenzial gibt. Was läuft verkehrt? Muss man denn um alles einen Schutzzaun legen? Gott, der Schöpfer, der alles gemacht hat was auf der Erde lebt, sah, dass alles gut war, was er geschaffen hatte. Und was machen wir draus? Anstatt sich an der Schönheit dieser Tiere zu freuen und gespannt darauf zu warten, wie sich aus den bebrüteten Eiern bald neues Leben entwickelt, zerstören wir, gedankenlos oder mutwillig alles was leben will. Ich bin genau so wie das Schwanenpaar traurig über diese Gewalt. Die Schwäne haben ihre ungeborenen Kinder verloren. Vielleicht kann jemand den am Uferrand spielenden Menschenkindern von ihrem Schmerz erzählen. Vielleicht begreifen sie irgendwann selbst was „Leben erhalten“ bedeutet. Vielleicht ändern sie dann ihr Verhalten und werden von Zerstörern zu Bewahrern der Schöpfung Gottes.
Ich werde versuchen mit diesen Kindern zu sprechen. Ich hoffe, dass sie sich an der Schönheit der Natur freuen können. Ich werde ihnen von einem Falkenpaar berichten, dass oberhalb unserer Kirche in den Baumwipfeln (weit oben, für Kinder nicht erreichbar) ihren bereits geschlüpften Nachwuchs versorgt.
Für uns Menschen wünsche ich, dass wir viel bewusster mit unserer Umgebung umgehen. Handelt um Gottes Willen nicht gedankenlos, bei dem was ihr tut! Freut Euch an der Natur, an den Fischen im Wasser, an den Vögeln im Himmel und seht selbst: Was Gott macht, ist gut!