Gott geht es um den Menschen. Umstände, Zeiten, Böses, Gutes, Freude, Leid, Macht oder Ohnmacht – das alles (und mehr) spielen niemals die Hauptrolle in dem, was ein Mensch, den Gott sieht und leitet, in seinem Leben erfährt und erlebt. Gott ist der HERR über alle Umstände. Unsere Befindlichkeiten mögen sich manchmal verwirrend, ängstlich und enttäuscht zeigen, und so mancher hat alle Hoffnungen begraben und sieht seine Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, wie feiner Sand durch die Finger gleiten. Möglicherweise sind wir manchmal, wie die Brüder Josephs, hinterher selbst furchtbar erschrocken, über unsere eigene Bosheit und unser Versagen in manchen Momenten unseres Lebens. Und wenn uns unsere Schandtaten und Sünden dann doch irgendwann einholen, können wir nicht wirklich mit Gnade, Wohlwollen und Vergebung rechnen. Es wäre moralisch und gesetzlich recht, wenn wir dann auch in aller Härte ernten, was wir Böses gesät haben. Joseph ist ein Bild auf Jesus Christus, dem später ebenso grobes Unrecht getan wurde und der ebenso Gnade vor Recht gelten ließ für diejenigen, die an IHN glauben sollten und die ihre Schuld nicht weiterhin leugnen und zu verstecken suchten. Entsprechend steht in 1. Johannes 1, 5-10: „Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde...
...Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“. Manchmal passieren Dinge im Leben von Menschen, die sie in die Situation führen, über ihre Schuld vor anderen und vor allem auch vor Gott gründlich nachzudenken. Mitunter auch erst am Sterbebett – wenn es dann noch möglich ist. Aber auch wenn es für Kinder Gottes darum geht, manches im eigenen Leben mit den Augen Gottes zu sehen, müssen wir unsere Erfahrungen machen und auf manches Fehlverhalten, manche falsche Denkweise, manche verkehrte Wahrnehmung oder manche bewusste oder unbewusste Bosheit in unserem Herzen hingewiesen werden. Und wenn wir dann jemanden an unserer Seite haben, oder uns jemand begegnet, mit dem wir vielleicht gar nicht gerechnet haben, der uns die Augen öffnet und ein gutes Wort für uns hat, und dem Gottes Gnade und Führung wichtiger ist als alles erfahrene Leid, dann sind wir gesegnet und dürfen Gott auf Knien danken, daß er uns nicht nach unseren verkehrten Taten richtet.
Fortsetzung morgen...