Ich habe in Münster studiert. Man sagt: Entweder es läuten die Glocken oder es regnet. Beides zusammen, dann ist Sonntag. Dort gibt es sehr viele Kirchen, die den Krieg mehr oder weniger gut überlebt haben. In der Ludgerikirche hängt ein Kreuz. Christus ist seit dem Bombenangriff im Jahre 1944 ohne Arme. Ich weiß nicht wer es geschrieben hat, aber es steht auf dem Querbalken: Ich habe keine anderen Hände als die euren.
Unsere Hände sind wichtig! Christus hat gerufen und berufen, die Welt mitzugestalten. Wir haben Fähigkeiten und Chancen, uns für eine bessere Zukunft einzusetzen.
Je deutlicher einem wird, was Hände unterlassen und falsch gemacht haben und wie sie immer neu Schaden anrichten, um so fordernder wird die Feststellung: Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
Unsere Hände sind einmalig! Jeder von uns ist mit seinen Interessen und Möglichkeiten anders als alle anderen Menschen. Darin steckt die große Chance: Die einen können den anderen helfen und sie fördern. Im privaten Leben ist dies auch möglich. Der eine lebt von anderen - lebt für die anderen.
Unsere Hände sind zu schwach! Viele erleben sich ohnmächtig gegenüber anonymen Institutionen und Welt weiten Verflechtungen; viele haben resigniert - trotz Solidarität. Ich erinnere mich an eine Unterschriftenaktion in unserem Ort. Zeitung, Radio und TV wurden aufmerksam und verfolgten die Sache. Wie schnell änderte sich da eine Grundeinstellung, wie schnell wurde das einst gesprochene Wort anders gedeutet.... Die Aktion veränderte etwas.
Jesus ließ seine Hände für uns am Kreuz durchbohren und änderte damit alles. Er gab allen Menschen eine endlose Zukunft, die den Glauben mit ihm wagen.