Was bedeutet es, sich des HERRN zu rühmen? Und vor allem: Was bedeutet es nicht? Im Kontext des Bibeltextes erwähnt Paulus folgende Dinge die des Ruhmes wert sind: Hoffnung auf die kommende Herrlichkeit, Bedrängnisse, Gott durch Jesus Christus. Und es wird herausgestellt, daß der Glaube zum einen von Gott kommt und zu Gott geht, und die Hoffnung darauf durch Umstände und Erlebnisse gestärkt wird, und es auch so sein muss. Genannt sind: Bedrängnis, Geduld, Bewährung und Hoffnung. Warum wird Hoffnung nicht zuschanden werden lassen? Weil unser Leben darauf gerichtet wird, daß wir unsere Erfahrungen machen, uns selbst kennenlernen, durch manche Probleme und Schwierigkeiten lernen, uns nicht selbst zu vertrauen, und wir lernen sollen mit Bedrängnissen, Anfechtungen und teuflischen Listen umzugehen. Wir haben keinen Grund uns dafür zu rühmen nun Kinder Gottes zu sein, sondern allein durch Gottes Gnade dazu werden durften. Wir rühmen uns also nicht des Zustandes, sondern des Ergebnisses. Auch als Christen sündigen wir und gehen nicht immer in richtiger Weise mit Bedrängnissen und Anfechtungen um. Wir sind mitunter fahrlässig, fliehen nicht, kämpfen nicht. Der Teufel will mit uns spielen, manipulieren und diskutieren. Vor allem wenn wir Fehler machen. Darauf sollten wir uns niemals einlassen. Die Gedanken auf das Kreuz zu richten ist kein menschliches Werk, sondern das Werk des Heiligen Geistes. Der Satan will unseren Blick aber auf uns und die Sünde richten, und Gott will, daß wir auf Jesus Christus am Kreuz blicken. Warum also rühmen wir uns der Bedrängnisse? Weil sie für uns eine stete Übung in der Hinführung zum Kreuz sind. Dort ist die Quelle des ewigen Lebens. Es ist bezahlt! Dadurch bekommen wir dann auch Geduld, Frieden und Hoffnung. Nicht zuletzt brauchen wir auch Geduld mit uns selbst.
Vielleicht haben wir falsche Vorstellungen über unser Leben als Christ? Möglicherweise meinen wir, daß wir immer sündloser und klüger werden je länger wir Christen sind? Die meisten machen eher die umgekehrte Erfahrung, je länger sie im Glauben stehen, desto mehr erkennen sie ihre eigene Verdorbenheit und Unfähigkeit Gott jemals genügen zu können. Die Sünde ist mächtig - Jesus Christus hat sie für dich entmachtet und ins tiefste Meer versenkt (Micha 7,19). Was wir brauchen ist diese ungeschminkte Selbsterkenntnis - auch wenn sie bitter und unbefriedigend ist. In Jakobus 1, 2-4 steht: ''Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei''. Glaube braucht Bewährung - nicht um Gott etwas zu beweisen, sondern uns. Wir lernen nicht viel in der Theorie - Glaube ohne Werke ist tot (Jakobus 2,26). Hoffnung ist etwas herrliches - vor allem weil der Hoffnungsträger der allmächtige Gott in Jesus Christus ist. Wir müssen nicht mehr über unsere Sünden verzweifelt sein. Wir dürfen uns der Gnade rühmen. Diese ewige Vergebung und Annahme durch Gott verändert uns, macht uns zu Gefäßen der Gnade, die Gott dienen wollen, auch wenn wir dabei Fehler machen und uns selbst erkennen - Gott ist immer größer als unser Versagen! Gnade ist stärker als Schuld. Diese geistliche Tatsache, soll uns mit der Zeit ganz praktisch verändern. Sie soll uns zu glaubenden, kämpfenden und klugen Menschen machen, die nicht mit der Sünde spielen, sondern sie meiden und dadurch auch Frieden haben. So lebt es sich in jeder Weise besser!