Allezeit fröhlich sein, sich ständig freuen? Können wir das? Wollen wir das? Und vor allem: dürfen wir das? Es gibt doch so oft Situationen, wo wir uns nicht freuen können, sondern nur weinen oder wo wir protestieren müssen. Aber auch dann dürfen wir uns freuen, nämlich darüber, dass wir nicht von Gott vergessen sind, selbst wenn wir seine Nähe vielleicht gerade nicht spüren.
Und beten ohne Unterlass - wie soll das denn funktionieren? Wir können doch nicht den ganzen Tag die Hände falten. Wir haben zu arbeiten und nach dem Rechten zu sehen, und das kann zuweilen anstrengend und mühevoll sein. Wer betet, der soll auch arbeiten und soll das auch gewissenhaft und ordentlich tun. Aber: Im Gebet sind wir mit Gott verbunden, er steht hinter uns, ist bei uns, geht jeden Schritt mit uns mit.
Und wie soll das gehen, in allen Dingen dankbar zu sein? Dankbar sein für alles, was uns geschieht? Dagegen sträubt sich viel in uns – und das womöglich zu Recht. Wir können für Unrecht nicht danken, wir müssen es ablehnen und zu beseitigen suchen. Und trotzdem können wir dabei in allen Dingen dankbar sein, dankbar dafür, dass wir auch in unserem Bemühen, für Gerechtigkeit zu sorgen, nicht allein sind, sondern immer auf die Hilfe Gottes rechnen können.
Und wer oder was hilft uns dabei? Der Geist Gottes, sagt der Apostel, der Heilige Geist, der uns von Christus Jesus versprochen und gesandt worden ist. Dieser Geist ist ein Brandstifter. Er kann uns Menschen anstiften, Feuer und Flamme zu werden für die Aufgabe im Dienst Gottes tätig zu sein. Dieses Feuer stiftet uns dazu an, alles zu prüfen. Es gibt ja auch falsche und verderbliche Geister. Prüft alles, und diese Ungeister - missachtet sie! Aber „das Gute behaltet''! Versucht es zu vermehren und zu verbreiten! Macht die Augen auf, so dass ihr das Gute bemerkt - und lasst euch dabei überraschen! Zuweilen finden wir „das Gute'' nämlich dort, wo wir es gar nicht vermutet haben, auch außerhalb des ordentlichen Kirchenbetriebs. So oder so, greift es auf, unterstützt es, schließt euch ihm an!
Wir können unseren Weg zuversichtlich und hoch erhobenen Hauptes gehen. Wir müssen nicht verzagen oder resignieren. Jeden Morgen ist uns aufs Neue gesagt: Kopf hoch! Schaut auf zum „Gott des Friedens'', wie er in unserem Text genannt wird. Denn, so heißt es zuletzt: „Der euch beruft, ist treu und wird es auch ausführen.'' Und das ist das unendlich Schöne und Trostreiche an unserem Gott und seiner Zusage: Auf ihn und seine Hilfe können wir uns verlassen! Unbedingt!