Der gute Hirte! Entlaufen. -|- Andacht von Rolf Aichelberger (Daily-Message-Archiv, 15. May 2015)

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Andacht Archiv-Nr. 4617

für den 15. May 2015 - Autor:

Der gute Hirte! Entlaufen.

Die Schafe hören auf seine Stimme und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus.

Johannes 10,3 *©*
 

Entlaufen! Eines meiner Kamerunschafe ist vor vier Wochen entlaufen. Es hat sich erschreckt auf die Flucht gemacht, als ein Hund der Weide zu nahe kam. Ab über den Zaun und weg. Zunächst spurlos verschwunden bekamen wir nach dem Aushang der Vermisstenanzeige wenige Tage danach Hinweise auf den Aufenthaltsort. Und nun? Kamerunschafe sind sehr scheu und lassen sich kaum streicheln, geschweige denn einfach einfangen. Auf die Rufe ''Stella, kooomm'', reagierte es garnicht oder nur sehr verspätet. ''Mein Schaf hört meine Stimme - nur folgen tut es nicht''. ''Eben echt menschlich'', dachte ich mir, ''genießt die neu gewonnene Freiheit und interessiert sich nicht was der gute Hirte für es hat''. Seit fast drei Wochen komme ich jeden Tag in das angrenzende Waldstück, in dem sich ''Stella'' nun aufhält. Gesehen wurde sie von mehreren Spaziergängern, angelockt mit hartem, trockenem Brot habe ich sie auch schon, sie hat mir fast aus der Hand gefressen, aber jedes Mal blitzschnell das Weite gesucht, wenn ich nach ihr greifen wollte. So geht das nun wohl noch eine Weile weiter. Ich spüre und sehe wie sie sich freut, wenn ich komme. Sie will mit, traut aber nicht mehr, weil sie nicht weiß, was mit ihr geschieht. Auch auf die Rufe ihrer Schwester, die ich mit in den Wald gebracht hatte, hört sie zwar, zögert aber im letzten Moment und dreht wieder um.

Sind wir Menschen nicht auch so? Da brechen wir aus in die neu gewonnene Freiheit, gehen eigene Wege, oft einsame Wege, wollen irgendwann vielleicht doch wieder zurück, schaffen aber nicht den letzten, entscheidenden Schritt in die Arme des suchenden, rufenden und sehnsüchtig Ausschau haltenden Vaters. An die schöne Zeit erinnern wir uns vielleicht, aber mit der Zeit verblassen auch diese Erinnerungen immer mehr. Den Versprechungen unseres Gottes trauen wir nicht recht, kommen zögernd näher, schauen schüchtern und zurückhaltend auf das Angebot und drehen doch wieder um.

Seit ich mein Schaf suche, nach ihm rufe, mich freue wenn ich es sehe und dennoch jeden Tag sehen muss, dass es einfach nicht kommen will, da verstehe ich deutlicher, wie Gott sich fühlen muss, wenn ein Mensch auf sein Anklopfen, auf sein Rufen, auf seine Stimme nicht oder nur verhalten reagiert. So wie ich traurig wieder nach Hause gehen muss, so wird sich auch Gott fühlen, wenn wir Menschen nicht zu ihm kommen wollen. Ich weiß nicht, wie lange ich die bisher vergebliche Suche und das immer wieder Anlocken des Schafes noch mitmachen will. Von Gott aber, weiß ich, dass er niemals aufgibt, dass er uns immer wieder ruft, immer wieder neu versucht uns nahe zu sein. Doch auch hier gilt: gezwungen wird niemand, Gott macht das nicht. Er lädt immer wieder neu ein, sich ihm zuzuwenden und sich mit ihm auf den Weg zu machen, auf den Heimweg zu ihm. Und diese Einladungen zur Umkehr, zur Nachfolge spricht er auch durch ''Schwestern und Brüder'' aus. So wie ich das ''Schwesterschaf'' mitgenommen hatte und es mit ihrer Stimme rufen ließ, so nimmt auch Gott uns an die Hand und gibt uns den Auftrag nach unseren Schwestern und Brüdern zu sehen, mit ihnen zu reden, sie auf den Hirten aufmerksam zu machen und einzuladen, auf den Weg nach Hause. Hoffen wir, dass sich verlorene und einsame Schafe einladen lassen. Gott hat einen sicheren Platz für sie bereit. Er wünscht sich von Herzen, dass die Schafe zu ihm kommen. Und ich hoffe, dass auch mein Schaf sich eines Tages (hoffentlich bald, ich verlier nämlich so langsam die Lust) wieder mir zuwendet und mitkommt.

(Hes. 34, 1-19; Jes. 40,11; Ps. 23; 1.Pt 2,24-45; 5,4)

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