WER KLOPFET AN
(Volkslied aus Tirol, Salzburg)
''Wer klopfet an?'' ''O zwei gar arme Leut.''
''Was wollt ihr dann?'' ''O gebt uns Herberg heut.
O, durch Gottes Lieb wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten.''
''O nein, o nein!'' ''O lassset uns doch ein!''
''Das kann nicht sein.'' ''Wir wollen dankbar sein.''
''Nein, es kann einmal nicht sein,
drum geht nur fort, ihr komm nicht 'rein!''
''Wer vor der Tür'' - Ein Weib mit seinem Mann.''
''Was wollt denn ihr?'' - ''Hört unsre Bitte an:
Lasset uns bei euch heut wohnen,
Gott wird euch schon alles lohnen.''
''Was zahlt ihr mir! - ''Kein Geld besitzen wir.''
Dann fort von hier!'' - ''O öffnet uns die Tür!''
''Ei, macht mir kein Ungestüm, da packt euch, geht wo anders hin!''
''Da geht nur, geht! - ''O, Freund, wohin, wo aus?''
''Zum Viehstall dort!'' - ''Geh, Josef nur hinaus!
Sei es denn durch Gottes Willen, wollen wir die Armut fühlen.
''Jetz packt euch fort!'' - ''O, das sind harte Wort!''
''Zum Viehstall dort!'' - ''O, welch ein harter Ort!''
''Ei, der Ort ist gut für euch, ihr braucht nicht viel, da geht nur gleich!''
(das Lied kann man in you Tube anhören)
Die Geschichte der Herbergsuche, wo Maria und Josef an vielen Orten abgelehnt wurde, ist nicht direkt biblisch hinterlegt, doch menschlich gut vorstellbar. Wegen der Volkszählung waren sicher viele Menschen in Bethlehem und es war bestimmt nicht leicht ein Zimmer zu bekommen. Lukas berichtet nur kurz, dass das Kind deswegen im Stall in der Krippe landete, weil kein Platz in der Herberge war. (Lukas 2/7)
In dem Lied von der Herbergsuche „Wer klopfet an“ wird mögliche menschliche Kälte, welche den einfachen Leuten entgegenkam, aufgezeigt. Es ist ein Hinweis, dass der Mensch ein verhärtetes Herz besitzt. Schon in dem Geschehen um die Geburt Jesus wird klar, dass wir ohne Gottes Liebe weder Armut noch Not erkennen. Marias Zustand war für den Besitzer der Herberge kein wichtiger Anlass dem Paar richtig zu helfen. Die Zuweisung zum Stall erscheint mir eher nur Selbstberuhigung seines Gewissen oder lästige Abhandlung. Maria hätte weit mehr gebraucht als nur ein Dach über den Kopf und eine Schlafstelle.
So wurde ein Stall zum Kreißsaal des Lebens auserkoren und Josef zum Geburtshelfer. Dass sie im Stall landeten war Gottes Plan, aber doch auch seine große Gnade, welche Gott den beiden zukommen ließ, denn die Herbergsuche hatte einen guten Ausgang.
Für die junge Familie, aber vor allem für uns alle. Amen
Morgen geht’s weiter…
seid herzlichst gesegnet, eure