Es ist vermutlich eine der bittersten Lebenserfahrungen die man machen kann, wenn man sich lange Zeit sehr für etwas einsetzt und dafür kämpft, aber sich letztlich der erwünschte Erfolg nicht einstellt und man verliert! Resignation, Tränen, Frust, Wut und Trauer sind die unweigerliche Folge. Paulus rät dem Timotheus in seinem Brief nicht grundsätzlich jedem Kampf aus dem Weg zu gehen oder in dem Zusammenhang, alles an sich abprallen zu lassen und Konfrontationen zu ignorieren. Keineswegs! Er sagt ihm ganz nüchtern, daß er kämpfen soll, aber richtig! Das bedeutet logischerweise, daß man auch falsch kämpfen kann, also eine Art ''geistliches Schattenboxen'', was letztlich keinem etwas nutzt und vergeblich ist. Der Kampf des Glaubens (1. Timotheus 6,12) macht nur dann Sinn und ist gut, wenn er der Sache des Glaubens auch wirklich dient. Man kann auch aus persönlicher Eitelkeit kämpfen wollen (2. Timotheus 2,4). Das Ziel des Evangeliums ist es, daß Menschen in den Himmel kommen und nicht um eine fromme Show abzuziehen um sich selbst und die Leute zu unterhalten. Man ist nicht in erster Linie Christ zum Selbstzweck, sondern um Gott und einander zu dienen - dafür lohnt es sich zu kämpfen. Es muß also einen Sinn und ein Ziel haben für etwas zu kämpfen. In letzter Zeit sieht man wieder viele politische Protestaktionen und Demonstrationen. Da gibt es also Menschen, die sich zu einem bestimmten Zweck solidarisieren und versammeln, und öffentlich ihre Meinung mit einem gewissen Nachdruck friedlich vertreten wollen. Leider sieht man aber auch Chaoten, denen es ziemlich egal ist warum demonstriert wird. Die sind einfach nur anwesend, weil sie geltungssüchtig, gewaltbereit, dumm, voll blinder Wut und grundlosem Hass sind.
Sie sind zu allem bereit und zu nichts zu gebrauchen! Hauptsache sie können viel Schaden anrichten. Und das oftmals ohne Rücksicht auf Verluste. So eine Form des Kampfes verdient keine Anerkennung oder gar eine Belohnung, sondern viel eher Verachtung und Bestrafung. Ein klassisches, aktuelles Beispiel für einen falschen, sinnlosen Kampf. Nicht die Sache des Kampfes an sich ist sinnvoll, richtig und gut, sondern die Art und Weise und der Inhalt und das Ziel sind entscheidend. Man kann seine Kraft und Zeit auch aus dem Fenster werfen weil man nicht nachdenkt und seine eigenen Motive nicht hinterfragt. Mit dem Glauben ist es ebenso. Es ist nicht egal an was und wen man glaubt, Hauptsache man glaubt überhaupt. Völlig verkehrt! Entscheidend ist es, an den zu glauben der die Macht hat und der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist - Jesus Christus (Johannes 14,6). Sich zum Beispiel selbst in die Luft zu sprengen um ''Ungläubige'' mit in den Tod zu reissen ist ebenso ein verdrehtes, falsches und dämonisches Kämpfen. Eine Lüge zu verteidigen ist blinder Fanatismus. Manche kämpfen sogar ohne Jesus gegen die Sünde (!) und gegen die Unvollkommenheit des Menschseins. Sie meditieren und versenken sich in in sich selbst, in der trügerischen Hoffnung, etwas Brauchbares zu finden. Auch sie werden scheitern und von Gott nicht gekrönt werden. Der gute Kampf des Glaubens ist ein Festhalten am Sieg über Tod, Sünde und Teufel durch das Evangelium unseres Heilandes Jesus Christus (Hebräer 2,14). Wir müssen nicht kämpfen um die Wahrheit wahr werden zu lassen - das ist sie schon - sondern um die Lüge zu enttarnen und den einzigen Weg aufzuzeigen, um mit Gott Frieden zu schließen. Entsprechend steht in Johannes 3,16: ''Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben''.