Das ist ja eine richtige Himmelfahrt, so sagen wir, wenn wir ein Ziel haben, was weit außerhalb liegt oder schlecht zu finden ist. Wir fahren in vielen Stunden Unmengen an Kilometern. Anstrengend und mühselig ist es meist. So schnell macht man die Tour nicht noch einmal.
Der Himmel ist ja auch ganz schön weit weg. Wir sehen ihn. Wir freuen uns, wenn er blau über uns erstrahlt. Wir jammern, wenn der Himmel grau über uns erscheint, besonders, wenn es länger andauert. Der Himmel ist und bleibt weit weg.
Der Himmel ist größer als wir. Er übersteigt in seinen Ausmaßen unser Vorstellungsvermögen. Dieses Gefühl, das ich beim Betrachten des Himmels habe, das habe ich beim Betrachten Gottes – mit meinen inneren Augen. Die brauche ich nämlich, wenn ich Gott schauen will.
Christi Himmelfahrt übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Gott ist größer als meine Vernunft und geht mir nicht in den Kopf. Der Mensch Jesu wird wie Gott. Wesensgleich mit ihm. Also auch meine Vernunft und meine Fähigkeiten übersteigend. Manches von dem, was Jesus gesagt und getan hat, könnte man als un-vernünftig bezeichnen – und leicht abtun. Aber sein nach menschlichen Maßstäben vielleicht unvernünftiges Reden und Handeln entspricht ganz dem Willen Gottes. Das bedeutet Christi Himmelfahrt. Ob dann wohl nach göttlichen Maßstäben unser vernünftiges Reden und Handeln oft genug un-vernünftig sein könnte?
Ich wünsche dir, dass du heute im Sinne Jesu einfach mal un-vernünftig handeln magst.