Zu der Steinigung des Stephanus schreibt William McDonald in seinem Bibelkommentar: „Als Stephanus öffentlich Zeugnis davon ablegte, daß er »die Himmel geöffnet« sehe, wollte der Mob ihm nicht länger zuhören. Sie schrien unbeherrscht, stürmten auf ihn los, schleppten ihn aus der Stadt und »steinigten ihn«. Wie zufällig verzeichnet der Heilige Geist hier den Namen eines jungen Mannes, der dabei stand, um die Oberkleider der schwitzenden Mörder zu bewachen. Sein Name war Saulus. Es ist, als ob der Heilige Geist uns sagen wollte: »Merkt euch diesen Namen, dem werdet ihr noch häufiger begegnen!« Der Tod des Stephanus glich dem unseres Herr in folgenden Punkten: 1. Er betete: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!« (V. 59). Jesus betete: »Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!« (Lk 23,46). 2. Er betete: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!« (V. 60). Jesus betete: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!« (Lk 23,34). Legen diese Tatsachen nicht nahe, daß Stephanus durch die Beschäftigung mit dem Herrn »verwandelt« wurde »in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht« (2. Kor 3,18)? Nachdem er gebetet hatte, »entschlief er«. Wenn das Wort »schlafen« im NT in Verbindung mit dem Tod gebraucht wird, dann bezieht es sich auf den Leib, nicht auf die Seele. Die Seele des Gläubigen entfernt sich beim Tod, um bei Christus zu sein (2. Kor 5,8), der Leib wird dann als schlafend dargestellt. Normalerweise war es den Juden nicht erlaubt, jemanden hinzurichten, dies war den römischen Besatzern vorbehalten. Doch scheinen die Römer Ausnahmen gemacht zu haben, wenn der Tempel bedroht war. Stephanus war angeklagt gewesen, gegen den Tempel zu reden, und obwohl die Anklage grundlos war, wurde er von den Juden hingerichtet. Der Herr Jesus war auch angeklagt worden, gedroht zu haben, den Tempel zu zerstören (Mk 14,58), doch die Zeugenaussagen widersprachen sich“. Daß Jesus im Eingangstext von seinem Tod sprach, hat die Menschen um ihn herum damals in ihrer verdrehten Wahrnehmung nur noch mehr bestätigt, daß Jesus von Sinnen sei. Aber hätten sie die alttestamentlichen Schriften verstanden (gelesen haben sie sie wohl) dann wäre es klar gewesen was er sagte und wer er war. In Jesaja 53, 4-8 steht entsprechend: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweg genommen. Wen aber kümmert sein Geschick“? Auch hier wieder eine rhetorische Frage: „Wen kümmert sein Geschick“? Wen es nicht kümmert, der geht verloren auch wenn er sich Christ nennt. Wer aus moralischen oder vermeintlich intellektuellen Gründen es ablehnt, daß es nötig ist, daß Gott ein Mensch wurde um sein Leben hinzugeben zur Vergebung von Sünden, der geht definitiv in die Irre. Jesus sagte er hat die Macht und den Willen sein Leben zu geben und wieder zu nehmen (Johannes 10, 17-20). Und genau das ist am Kreuz geschehen. Wer das aus welchen Gründen auch immer ablehnt, den sollten wir im Heiligen Geist auf die Wahrheit hinweisen und dann aber auch einen Zeitpunkt finden, wo klar wird, daß alles gesagt wurde und man keinen zwingen kann umzudenken wenn er absolut nicht will. In Matthäus 15, 11-14 steht: „Nicht was zum Mund hineingeht, macht den Menschen unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein. Da traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du auch, dass die Pharisäer an dem Wort Anstoß nahmen, als sie es hörten? Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen. Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube“. Halten wir uns an die gesunde und vom Heiligen Geist inspirierte Lehre der ganzen Bibel. Alles was wir hören und auch sagen (mit eigenen Worten) sollten wir stets gut abwägen und überdenken bevor wir es weitergeben. Mit Gebet und Aufrichtigkeit und dem festen Glauben an Gottes Stärke und ewige Wahrheit werden wir dann auch für andere ein Segen sein können zur Ehre Gottes. Dann sind wir keine blinden Blindenführer sondern Botschafter an Christi statt die sagen und auffordern können: „Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Korinther 5,20)!