Gott ist gut. Je länger ich Christ sein darf, desto bewusster wird mir, wie allumfassend, liebevoll und gewaltig Gottes Wesen und Absichten doch sind. Dadurch, dass man manchmal etwas leidet und traurig ist durch diverse Anfechtungen (1. Petrus 1,6) wird diese tiefe Erkenntnis nicht gemindert. Im Gegenteil. Man lernt zu verstehen, dass diese Welt, wie sie sich uns darstellt, eine feindliche Umgebung ist, in der man als gläubiger und geheiligter Mensch auch leiden kann und manchmal muss. Was wir hier erleben und erleiden hat in der Ewigkeit ein Gewicht (2. Korinther 4,17) oder wie es bei Paulus heißt eine ''gewichtige Herrlichkeit'' beinhalten. Es stimmt wirklich: Alle unsere Haare sind gezählt (Matthäus 10,30) und Gott achtet unseren Wert sehr hoch auch wenn wir uns nicht immer entsprechend verhalten. Die Gnade ist größer. Gott will uns aufrichten. Wie könnten wir das am Besten feststellen als wenn wir am Boden sind? ER will uns stärken, wir erfahren es nur dann, wenn wir schwach sind (2. Korinther 2,9) oder? Gott will uns kräftigen, wie erleben wir das besser als dadurch, dass uns eine schwere Arbeit oder ein segensreicher Dienst gelingt den wir uns selbst nie zugetraut hätten? Und den uns andere Christen manchmal auch nicht zutrauen!? Und das Beste ist, Gott hat uns gegründet! ER hat Wohnung in uns genommen durch den Heiligen Geist (Johannes 14,23). Wenn ER uns nun so nahe ist, wen wundert es dann noch, dass selbst unsere Haare gezählt sind? Und überdies hinaus jeder Tag, den wir leben, in einem Buch aufgeschrieben ist (Psalm 139,16). Alles was mit uns geschieht muss zuvor an Jesus vorbei - das ist wahr, denn ER wohnt ja in uns. Gott ist also nicht nur ein Gott von einer scharf kalkulierten Gnade sondern tatsächlich aller Gnade. Es geht nicht nur um die ewige Tilgung unserer Sünden sondern auch um unser gegenwärtiges Leben und das, was uns in der Ewigkeit noch erwartet. Kein Auge hat es je gesehen und kein Ohr gehört was Gott denen bereitet hat, die ihn lieb haben (Jesaja 64,3). Auch das ist Gnade. Gott erlöst uns nicht ''auf die Schnelle'' und lässt uns dann im Regen stehen und unsere neue Freiheit ausleben ohne sich weiterhin darum zu kümmern. Ganz im Gegenteil.
Alles ist bereitet (Kolosser 1, 3-5) vom Gott aller Gnade - auch für Dich, der du zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen bist (Offenbarung 19,9). In Römer 9, 15-16 steht: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen''. Mir war das früher nie so richtig bewusst was es bedeutet ''zur Herrlichkeit berufen“ zu sein und zu den ''Gläubigen'' zu zählen, die sich nun ''Christen'' nennen. Ich dachte es stünde ja jedem offen an Gott und das Evangelium zu glauben. Im Grunde stimmt das ja auch denn Gott will, ja gebietet, das sich alle Menschen bekehren sollen und sie zur Erkenntnis der Wahrheit finden (Apostelgeschichte 17,30). Aber es steckt weit mehr dahinter als man auf den ersten Blick erkennen kann. Wenn man wahrnimmt wie viele Menschen doch über Gott und auch Jesus sprechen und doch keinen persönlichen Bezug zu ihm haben, dann wird einem das Wunder der Neugeburt (Johannes 14,6) bewusst. Es könnte einen irritieren oder sogar ängstlich machen wenn einem durch den Heiligen Geist klar wird, dass man privilegiert ist. Nicht wir haben Gott gesucht und gefunden (erwählt) sondern genau andersherum (Johannes 15,16). Wir sollten Gott bitten uns in dieser Erwählung zu bestärken und zu bewähren. Dann werden uns Gefühle des Unbehagens oder der Unsicherheit nicht übervorteilen. Dann werden wir frei und mutig und einfach nur glücklich und dankbar. Wodurch diese Gnade auch noch sehr deutlich wird steht in 1. Korinther 1, 6-9: „Denn die Predigt von Christus ist unter euch kräftig geworden, so dass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus. Der wird euch auch fest machen bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn“.
Fortsetzung morgen...