Ein Lied, dass mancher in seiner Jugend gesungen haben mag. Dies fällt mir immer zu Karneval ein. Jemand erzählte mal in einer Andacht zu Karneval folgende Geschichte: Dem Zoo fehlt Geld, um einen neuen Gorilla zu kaufen. Sie schreiben eine Stelle aus. Ein Mann meldet sich und er soll im Gorillakostüm den Gorilla ersetzen. Er nimmt an. Anfangs fällt das Klettern schwer, aber es geht immer besser. Eines Tages landet er durch sein Hangeln an den Seilen sogar im Löwenkäfig. Er hat Angst. Da sagt der Löwe: ''Halt den Mund und spiel deine Rolle weiter.''
Warum tragen wir Masken? Wir wollen unser wahres Gesicht verstecken und sie dienen auch als Schutz. Ohne Maske ist der Mensch verletztbar und wir verbergen lieber unser wahres Gesicht. Gott will uns aber ohne Maskedas Leben lassen. Wir sollen so zu ihm kommen, wie wir sind: Herr, wir kommen zu dir so wie wir sind....(Lied). Vor Gott mussich keinen Seelenstrepteze machen. Er kennt mich und weiß, bevor ich zu ihm komme, was ich ihm sagen will. Gott kennt meine Schwächen, Fehler.... Darf, kann ich andern Menschen genauso vertrauen oder muss ich Distanz halten? Wollen wir uns vor andern Menschen so bloß stellen? Das kratzt unser Selbstbewusstsein an. Viele Menschen leben über das ganze Leben ihr persönliches Karneval. Diesen Gedanken fand ich gut. Spielen wir nicht in unseren Lebensbereichen unsere Rollen mit verschiedenen Masken, selbst vielleicht vor dem Partner? Warum? Um bei sich selber anzukommen? Es gibt ja auch das Sprichwort: Kleider machen Leute. Die passende Schminke dazu und die Rolle ist perfekt. In der Schule gingen Viertklässlerinnen als feine Damen: Ballerinas, seidene Strümpfe, Minirock, schickes Oberteil, das Haar toupiert und mit Gold besprüht, das Gesicht geschminkt. Sie sahen direkt einpaar Jahre älter aus.... und in paar Jahren laufen diese Kinder jeden Tag so herum. So haben viele das Ganze Jahr Karneval. Der Clown ist eine lustige Rolle, aber wer will das ganze Leben den Clown spielen. An jede Rolle wir eine Erwartung geknüpft. Ein Clown - immer lustig und fröhlich, nie traurig oder weinen dürfen. Kinder wählen oftmals Masken, die mit Stärke und Macht zu tun haben.
Das Rollen spielen und das Verstecken der Masken kostet Kraft und ist eine anstrengende Sache. Warum die Offenheit vermeiden? Wir glauben eher unseren bekannten Rollen. Lebe ist eine (fromme) Maske, so ist das Heuchelei. Ein Doppelleben ohne sich in verschiedenen Aussagen zu verheddern ist schwer.
Masken sind vielfältig und wir leben vielfältig unser Leben. Mit der Zeit gewöhnen wir uns an das Leben mit der Maske. Die Maske beeinhaltet auch die Chance ein neuer Mensch zu werden. Wir können anderen zeigen, wie wir unser Leben leben möchten, demnächst leben wollen.In Sprüche 11,3 steht: ''Ihre Unschuld wird die Frommen leiten; aber ihre Falschheit wird die Verächter verderben.'' Es gibt ein Leben vor und hinter der Maske: Davor, das Leben sieht man, aber dahinter lebt ein einsamer Mensch.
Psalm 139,1-5: ''HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.'' Vor Gott sind alle Masken durchsichtig.Ist Gott damit ein Aufpasser? Das könnte Angst machen, aber David sagt diese Verse in Geborgenheit. Gott schuf mich und er kennt mich, meine Ängste, Fehler, Wünsche. Trotzdem liebt er uns ohne Maske. Die Masken können wir vor Gott getrost ablegen. Vor manchen Menschen kann ich auch die Masken ablegen. Es ist halt schwer mich so anzuerkennen, wie ich bin. Psalm139,14: ''Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.'' Gott schuf uns als Ebenbild. Warum tragen wir dann Masken? Das Leben mit Gott ist die schönste ''Maske'' und nur wenn wir die leben, leben wir mit Gott, leben unsere Fehler und Schwächen und sind auf seine Gnade und Vergebung angewiesen. Die Jahreslosung vom letzten Jahr ist ein schönes Wort dafür: Gott ist in den Schwachen mächtig. Wozu also den Starken spielen. Verlieren wir eben unser Gesicht und gewinnen das echte Gesicht zurück. Mal weinen wir, mal lachen wir- ungeschütztes Leben. Als Gottes Original originell leben. Dadurch leben wir respektiert vor und mit den andern.
Jeder von uns ist einmalig. Lebe heute dein einmaliges ungeschütztes Leben mit Gott vor den andern.