Wer sich allzu sehr sorgt um sein Wohlbefinden und einen gewissen Grad an täglicher eher ungeistlicher Befriedigung braucht um sich als Mensch zu fühlen, der trachtet eher nicht zuerst nach Gottes Reich und der macht sein Glaubensleben auch mehr vom Schauen als vom Glauben abhängig. Wie definiert sich denn „Glaube“ und was soll er letztlich bewirken? In Hebräer 11, 1-3 steht: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Durch diesen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind“. Wenn „die Dinge“ also unsichtbar in Erscheinung getreten sind, die wir heute sichtbar wahrnehmen, und die uns für das Leben von Gott gegeben sind auf diesem Planeten, dann zählt das auch in den „Dingen“ die unser Leben als Christen nun bestimmen, bereitet werden und offenbart werden sollen. Und wie? Durch Schauen? Nein, durch Glauben! Gott ist ja nicht sichtbar für uns und selig sind wir wenn wir dennoch nicht an seiner Existenz zweifeln und ihm entsprechend von Herzen vertrauen – im Glauben! Jesus sagte in Johannes 20,29 zu dem Jünger Thomas, der auch mehr auf das Schauen als auf den Glauben fokussiert war: „Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben“! William McDonald schreibt in seinem Bibelkommentar: ''Gegenwärtig sind wir nur an Geist und Seele erlöst, doch dann wird die Erlösung auch den Leib mit einschließen. Man denke nur daran – Gott hat uns mit diesem Ziel geschaffen – dem verherrlichten Zustand – »ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln«! Und wie können wir sicher sein, daß wir einen verherrlichten Leib erhalten werden? Die Antwort lautet, daß »Gott … uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat«. Wie schon weiter oben erklärt, ist die Tatsache, daß in jedem Gläubigen der Geist Gottes wohnt, ein Angeld darauf, daß alle Verheißungen Gottes an den Gläubigen erfüllt werden. Er ist ein »Unterpfand« des Kommenden.
Der Geist Gottes selbst ist eine Garantie dafür, daß das, was Gott uns bereits teilweise gegeben hat, eines Tages völlig uns gehören wird... Die Tatsache, daß wir »durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen« ist ein ausreichender Beweis dafür, daß wir nicht beim Herrn sind. Wir haben den Herrn nie mit unseren leiblichen Augen gesehen. Solange wir in diesem Leib zuhause sind, führen wir ein Leben, das weniger eng und vertraut ist als das eigentliche Leben des Schauens... Der Gläubige sollte es sich zum Ziel machen, dem Herrn »wohlgefällig zu sein«. Während die Erlösung nicht von den Werken abhängt, wird sein zukünftiger Lohn direkt proportional zu seiner Treue dem Herrn gegenüber sein. Ein Gläubiger sollte immer im Gedächtnis behalten, daß Glaube mit Erlösung und Werke mit Lohn zusammenhängen. Er ist im Glauben durch die Gnade erlöst, nicht durch Werke, doch wenn er erlöst ist, sollte er sich bemühen, gute Werke zu tun, und wenn er das tut, wird er dafür belohnt. Man beachte, daß Paulus, »ob einheimisch oder ausheimisch, ihm wohlgefällig … sein« wollte. Das bedeutet, daß er so diente, daß es dem Herrn gefiel, ob nun hier auf der Erde oder ob er vor dem Richterstuhl Christi stand“. Was uns die Bibel und die biblischen Berichte alles an ungewöhnlichen Dingen, Wundern und Zeichen und himmlischen Dingen berichtet, haben den einen Grund: Wir sollen daran glauben! Also in fester Zuversicht und Vertrauen aus innerer Überzeugung heraus die Dinge als Tatsachen ansehen, die wir optisch nicht wahrnehmen können. Wir waren nicht dabei, aber wir sollen daran glauben. In Johannes 20, 30-31 steht: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus nun vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen“.