2.2 Sie leben in der Zerstreuung
Das nächste was Petrus sagt auch, das wir als Ausländer Gottes in der Zerstreuung leben. Zerstreuung meint nicht Zerstreutheit. Wie oft suche ich ein Blatt oder eine wichtige Notiz und habe es /sie dabei in der Hand. Er meint ein Leben in der Diaspora. Wären alle Christen an einem Ort überhaupt gut? Eine christliche Stadt? Das ist jeden Tag der Himmel auf Erden: kein Streit, kein Neid, keine Habgier, keinen Hochmut, völlige Harmonie. Ich hörte mal: Mit den Christen verhält es sich wie mit dem Mist: auf einem Haufen stinkt's zum Himmel, aber verteilt über's Land ist er der beste Dünger. Da ist was dran. Ich habe noch den Anblick und den Duft gut in Erinnerung, als mal auf dem Land wohnte und Freunde einen Bauernhof hatten. Es fallen mir aber gute Gründe und Möglichkeiten ein von Jesus zu erzählen, wenn wir verteilt als Christen dort wirken, wo Gott uns hingestellt hat. Die Berührungspunkte sind zahlreicher. Mir wurde mal gesagt: In einer staatlichen Schule kannst du nicht missionieren und den Kindern die Bibel mit ihren christlichen Werten nahebringen. Bisher wurden mir keine Steine in den Weg gelegt. Und das seit 1993. Die Kinder kommen sehr unberührt in die Schule und hören meist dort von den Geschichten. Wir dürfen uns nicht abkapseln. Klar, alleine sind wir verletzlicher. Wir sind schneller entmutigt. Deshalb brauchen wir auch unsere wöchentlichen Treffen in Kleingruppen und Gottesdiensten, aber vor allem zwei Zuwendungen Gottes.
3. Was brauchen Ausländer Gottes?
3.1 Gnade
Gottes Gnade, das ist sein Eingreifen in mein Leben, ohne dass ich das verdient hätte. Ps 40,2-4 „Voll Zuversicht hoffte ich auf den Herrn, er wandte sich mir zu und hörte meinen Hilfeschrei. Ich war in eine verzweifelte Lage geraten - wie jemand, der bis zum Hals in einer Grube voll Schlamm und Kot steckt! Er hat mich herausgezogen und auf festen Boden gestellt. Jetzt haben meine Füße wieder sicheren Halt. Er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, einen Lobgesang für unseren Gott. Das werden viele Leute hören, sie werden den Herrn wieder achten und ihm vertrauen.“
Ich glaube, mancher hat schon mal das Gefühl gehabt, tief im Schlamm zu stecken: da sind Probleme Schwierigkeiten, Süchte, Abhängigkeiten, Schuld, Unversöhnlichkeit... Manchmal stinkt es mir selber, wenn ich gerade in einer solchen Lage stecke. David beschreibt, wie er von Gott entdeckt wird. Ausgerechnet, der ohne Fehler hört die Hilferufe aus dem Schlammloch. ER kommt, beugt sich in die Tiefe und reicht seine Hände. Gott bekommt dadurch schmutzige Finger, weil er in unseren Dreck fasst. Er wollte uns und will uns immer wieder.
3.2 Frieden
Christen benötigen als Ausländer Gottes in der Welt den Frieden. Es sollte nicht passieren, dass sich Christen noch gegenseitig das Leben schwer machen. Deswegen: Gottes Frieden in seiner Gemeinde. Der Frieden schafft versöhnte Beziehungen und ein versöhnter Umgang mit sich selber, seinen Mitmenschen und seiner Vergangenheit. Vor allem eine lebendige Beziehung zu Gott, der uns mit diesem Frieden eine Ausrüstung mitgeben möchte, die wir benötigen.
Ich wünsche dir heute viel Gnade und eine super tolle Friedensausrüstung.