Jesus ging es gar nicht um die Brote und er tadelte die Jünger daß sie sich hier überhaupt Sorgen machten, denn zuvor hatte er einmal 5000 und einmal 4000 Menschen gespeist. Und nun kümmerten sie sich wieder in erster Linie um ihren Bauch und verstanden nicht worum es eigentlich ging. Sie überlegten bei sich selbst anstatt ihre Gedanken auf Jesus zu richten. Wenn wir in unserem Glaubensleben vor allem auf uns selbst schauen, werden die Fragezeichen nicht kleiner sondern größer. Es kommt auf die Blickrichtung an. Tatsächlich gibt es großen und kleinen Glauben. Der hat aber nicht explizit mit dem rettenden Glauben zu tun, sondern mit täglichem Vertrauen auf Grundlage unserer geschehenen Erlösung im gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes Jesus Christus, als dem Vergeber unserer Sünden. Furcht und Zweifel und eigene, auf sich selbst ausgerichtete Überlegungen, sind Kennzeichen von mangelndem Vertrauen. Nicht daß Jesus tatsächlich unsere Sünden ans Kreuz getragen hat (das glauben wir ja), sondern daß ER uns in unserem täglichen Leben wirkt und uns bewahrt, stärkt, führt, leitet, heiligt und versorgt. Sicherlich gibt es schwierige Momente im Leben sowie Anfechtungen, diverse Nöte und böse Menschen und manchmal sogar Störfeuer von anderen Gläubigen, die einem alles mögliche vorwerfen und einem sogar den rechten Glauben mitunter absprechen. Aber es sind ja gerade die Stürme des Lebens die unser Vertrauen auf Gott auf die Probe stellen. Wir sollten also mit den Aposteln zusammen Jesus darum bitten uns den Glauben zu mehren (Lukas 17,5). Gerade in der jetzigen Zeit, wo Irrlehren, Kälte unter Glaubensgeschwistern, Ängste und Ungewissheit in persönlichen Dingen unsere Gedanken und Gefühle beeinflussen und verunsichern, sollten wir umso mehr Vertrauen auf Gott investieren und uns nicht irre machen lassen.
Jesus ist der HERR und allen Vertrauens in jeder Lebenssituation absolut wert. Es geht nur um Vertrauen und auch um Aufmerksamkeit und Sensibilität in geistlichen Dingen – vor allem in der geraden und gesunden Lehre des biblischen Evangeliums. William McDonald schreibt: „Als seine Jünger wieder mit dem Herrn an der Ostseite des Sees zusammentrafen, hatten sie vergessen, etwas zu essen mitzunehmen. Als Jesus sie deshalb mit der Warnung begrüßte, sich vor dem »Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer« zu hüten, dachten sie, er würden damit meinen, daß sie nicht zu diesen jüdischen Führern gehen sollten, um sich dort Essen zu holen. Ihre Beschäftigung mit dem Essen ließ sie nach einer wörtlichen, natürlichen Erklärung suchen, wo eine geistliche Lehre gemeint war. Als der Herr vom »Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer« gesprochen hatte, meinte der Herr nicht Brot, sondern falsche Lehre und böses Betragen. In Lukas 12,1 wird der Sauerteig der Pharisäer genannt: Es handelt sich um die Heuchelei. Sie behaupteten, dem Wort Gottes bis ins kleinste Detail zu gehorchen, doch war ihr Gehorsam äußerlich und oberflächlich. Innen waren sie böse und verdorben. Der Sauerteig der Sadduzäer war der Rationalismus. Als Freidenker ihrer Zeit hatten sie, wie heute die liberalen Theologen, ein System von Zweifel und Leugnung aufgebaut. Sie bestritten die Existenz der Engel und Geister, die Auferstehung des Leibes, die Unsterblichkeit der Seele und das ewige Gericht. Dieser Sauerteig des Skeptizismus würde sich wie Sauerteig im Mehl verbreiten, wenn man ihn duldete“.
Fortsetzung morgen...