Rund 300 Jahre ist dieses Lied schon alt, und doch steht es in meinem Liederbuch mit neuen Kirchenliedern. Ich denke, trotz dieser Zeit hat es nicht an Aktualität verloren. Unser Gott ist halt ein Gott, der ewig bleibt und sich nicht wandelt. Damals wie heute will Gott in unserem Leben gegenwärtig sein. Wenn wir uns ihm zuwenden, wenn wir in unserem Inneren schweigen, können wir ihn auch heute noch in uns spüren.
Wenn wir unsere Augen niederschlagen und uns ihm ganz ergeben, kann er in uns groß werden. Wenn wir ihn erleben wollen, müssen wir erst einmal erkennen, dass wir ohne ihn nichts sind. Er ist der, der unser Leben auf die rechte Bahn bringt und uns unseren Weg zu einem sinnerfüllten Leben führt.
Erst wenn wir uns demütig ihm unterstellen, können wir in der Welt mit erhobenem Haupt dastehen. Wer sich vor ihm klein macht, den macht er ganz groß. Auch Jesus sagt, der Größte unter euch soll euer Diener sein (Mt 23,11). Gott kehrt unsere Werte um. Nicht wer sich selbst groß macht, ist bei ihm groß. Wer seinen Nächsten dient und sich nicht zu gut ist, ihnen die Füße zu waschen, der zählt bei Gott. In Mt 20,16 lesen wir auch: ''So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.''
Ja, Gott will unter uns gegenwärtig sein, wenn wir ihm Platz in unserem Leben geben. ''Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?''(1.Kor 6,19)
So möchte ich euch auch noch die letzte Strophe des Liedes schreiben:
''Herr, komm in mir wohnen, laß mein Geist auf Erden
dir ein Heiligtum noch werden.
Komm du nahes Wesen, dich in mir verkläre,
daß ich dich stets lieb und ehre.
Wo ich geh, sitz und steh, laß mich dich erblicken
und mich vor dir bücken.''
Hast du dich ihm heute schon hingegeben?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag in der Gegenwart des Herrn