Psalm 51
(Der vierte Bußpsalm von David mit Kommentaren)
„Als der Prophet Nathan zu ihm kam, als er zu Batseba eingegangen war.“
GOTT SEI MIR GNÄDIG NACH DEINER GÜTE, UND TILGE MEINE SÜNDEN NACH DEINER GROSSEN BARMHERZIGKEIT.
Das steht ganz oben, am Anfang. Gefragt sind in diesem Moment keine Ausreden und Meinungen. Lange Erklärungen Gott gegenüber sind völlig überflüssig. In so einem Augenblick ist die ungeschminkte Tatsache das einzig Wahre was ausgesprochen werden sollte. Die Schuld erkennen und bekennen, mit Gottes Hilfe darüber betrübt zu sein, das ist ein gutes Begehren. Buße tun durch die Barmherzigkeit Gottes, der allein fruchtbare Betrübnis geben kann wenn wir aufrichtig danach trachten.
WASCHE MICH REIN VON MEINER MISSETAT, UND REINIGE MICH VON MEINER SÜNDE, DENN ICH ERKENNE MEINE MISSETAT, UND MEINE SÜNDE IST IMMER VOR MIR.
Nach der Betrübnis darf ich als gläubiger Mensch Jesus bitten mich durch sein vergossenes Blut zu reinigen. Der wiedergeborene Mensch macht die Erfahrung, dass seine Schuld immer so lange vor ihm ist, bis er damit zu Christus ans Kreuz kommt. Das Blut Jesu wirkt dreifach, nämlich zu Gott, zu unserem Gewissen und auch zum Verkläger der Brüder, dem Teufel.
AN DIR ALLEIN HABE ICH GESÜNDIGT UND ÜBEL VOR DIR GETAN, AUF DASS DU RECHT BEHALTEST IN DEINEN WORTEN UND REIN DASTEHST, WENN DU RICHTEST.
Das ist auch wichtig, dass wir wissen, dass ich meine Eigenverantwortung als Christ nie ohne Gott sehen darf. Was mich betrifft, betrifft auch Gott den er hat uns erkauft und wir sind sein Eigentum. Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes. Ich kann nicht nur für mich allein leben und mir selbst Schaden zufügen ohne mein Gewissen zu belasten. Wir gehören uns nicht mehr selbst. Gottes Wort gilt mir ganz persönlich. Ich lebe nicht alleine und alles was ich tue ist offenbar vor Gott. Darum auch die Erkenntnis: „Vor Dir alleine habe ich gesündigt“. Gott ist der Maßstab.
SIEHE, ICH BIN ALS SÜNDER GEBOREN, UND MEINE MUTTER HAT MICH IN SÜNDEN EMPFANGEN.
Das ist eine Tatsache. Ich bin sozusagen mit der Sünde in mir groß geworden und aufgewachsen. Und je größer ich wurde, umso mehr nahm die Sünde auch Gestalt an, sie wuchs einfach mit. Die Gottlosigkeit machte sich breit. Sie ist zu meiner eigenen gottesfernen Natur geworden. Gott nicht ernstnehmen, seine Existenz ablehnen, sein Gewissen ignorieren, Lieblosigkeit vorziehen, sein eigener egoistischer Maßstab sein zu wollen, sinnlose Lebensziele zu verfolgen, niemals kann Gott damit einverstanden sein!