Wir Menschen denken anders – auch wir gläubige Menschen. Es ist nicht unsere Natur um guter Taten willen zu leiden. Das empfinden wir als haarsträubende Ungerechtigkeit, Unverschämtheit, Frechheit und Böswilligkeit. Entsprechend sind wir dann auch absolut bereit mit gleicher Münze es denen heimzuzahlen die uns leiden lassen, obwohl wir es doch nur gut gemeint und gemacht haben: Wie du mir, so ich dir! Aber nun lesen wir, daß es Gott wohlgefällig ist, wenn wir als Christen um guter Taten willen leiden. Es sollte also in erster Linie darum gehen, daß Gott dadurch geehrt wird und es für uns entsprechend Gnade ist. Haben wir das verstanden? Wenn wir gegen Leid und Ungerechtigkeiten als Christen rebellieren und das absolut nicht wollen, ehren wir Gott nicht. Hier geht es natürlich nicht um Leid aufgrund unseres eigenen Fehlverhaltens und unserer Sünden, sondern um Leid aufgrund von Ungerechtigkeiten die wir erleiden, weil wir es gut meinen sowie helfen wollen, und nur Hohn und Spott, Ablehnung und Aggressionen abbekommen und wir als Person abgelehnt und vielleicht sogar angegriffen werden. Leiden trotz guter Werke (wie auch immer das aussieht und sich anfühlt) ist vor Gott tatsächlich Gnade! Es ehrt Gott, weil auch Jesus Christus in dieser Art und weise für uns und vor uns gelitten hat – bis zum Tod am Kreuz. In 1. Petrus 2, 1-3 schreibt der Apostel: „So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle Verleumdungen, und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist“. Die Tatsache der Neugeburt wird hier der Aufforderung für gute Taten manchmal zu leiden vorangestellt. Das bedeutet, daß wir dies nicht aus eigener Kraft mit unserem eigenen Willen und unseren charakterlichen Vorzügen umsetzen und uns entsprechend verhalten können.
Warum hat Jesus sich das alles gefallen lassen was ihm angetan wurde? Und was war das nicht alles? Verachtung, Ablehnung, Verleumdung, Gewalt, Spott, Anklage, Betrug, Lügen und Mord. Warum schlug er nicht zurück? Was hätte man ihm entgegensetzen können wenn er sich gewehrt hätte? Jesus ertrug das alles weil er freundlich war und um dem Willen des himmlischen Vaters zu gehorchen – damit wir selig werden können im Sohn Gottes. Paulus hat dies verinnerlicht und schrieb in 2. Timotheus 2, 10-13: „Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit. Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird er uns auch verleugnen; wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; er kann sich selbst nicht verleugnen“. Dieses standhafte Ausharren beinhaltet auch daß wir mitunter leiden in dieser Welt und Gesellschaft und manchmal sogar um guter Taten willen – was (wie gesagt) eine Gnade und Ehre vor Gott ist. Dies können wir aber auch nur so sehen und wahrnehmen, wenn wir von neuem geboren sind. Es ist nicht logisch etwas Schlechtes zu ernten wenn man Gutes ausgestreut hat. Gutes zu tun bedeutet in dieser Welt nicht zwangsläufig bei anderen oder sich selbst Freude auszulösen. Und wir haben gelesen, daß dieses Leid nicht nur eine logische Folge des Christenlebens ist, weil diese ungläubige und dämonische Welt eben keine Christen mag, sondern daß wir dazu berufen sind.
Fortsetzung morgen...