Lukas im 12. :Jesus sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. Er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
Luther sagt, man soll nicht bei Adam und Eva anfangen und das womöglich verstehen als uralte Geschichten, wenn man an Schöpfung denkt, nein, man soll sich selbst und sein eigenes Leben mit Gott zusammendenken und da erst mal seinen Wert erkennen: ich bin einer, dem was unermesslich Kostbares mitgegeben ist, Leib und Seele, Augen und Ohren, Vernunft und alle Sinne. Dann den eigenen Wert auch in den anderen Geschöpfen sehen, dass jeder Mensch auf Gottes Erde etwas vom Bild Gottes in sich hat. Wer etwas vom Ebenbild Gottes im Menschen weiß, dem ist der Glaube ein Schutz vor der Gefahr, dass man Menschen nur noch als Material sieht. Wer so etwas vom Menschen weiß und wer Gott als den Schöpfer glaubt, der kann sogar im Blick auf das Bekenntnis zu Gott dem Schöpfer seine eigene Menschlichkeit zurückgewinnen, indem er wahrnimmt, wie ich und mit mir jeder Mensch was Gottesebenbildliches in sich hat. Gerade, weil es keinen andern Gott gibt, als den der mich geschaffen hat und mir sogar etwas von Gottesebenbildlichkeit zugelegt hat, kann ich glauben, dass er mich geschaffen hat mit allen Kreaturen zusammen, habe ich meine Welt mit allen Kreaturen zusammen unter seiner Obhut zu sehen und auch selber zu schützen, wo immer ich kann. Gerade, weil Gott nur einer ist und weil er groß ist, gilt mir und den anderen Geschöpfen, dass ich wahrnehmen kann, wie er mich und meine Nebenmenschen vor Gefahren beschirmt und vor allem Übel behütet und bewahrt; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit, wobei Jesus dazu in der Bergpredigt sagte, wenn Gott seine Sonne scheinen lasse über Gute und Böse, dann hätten wir so zu handeln wie er: unsere Feinde zu lieben.
In der Mitte von Luthers Erklärung von dem Satz: was heißt: ''ich glaube an Gott den Schöpfer'', da führt er aus, dass Gott der Schöpfer was damit zu tun hat, dass er mit allem, was not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt. Er hat mir, wie davor steht, Kleider und Schuh, Essen und Trinken gegeben. Kleider und Schuh, Essen und Trinken... Da sind auch die Schuhe, die ich anhabe für Luther im Glaubensbekenntnis drin, genau wie bei den Früchten des Feldes... Wenn Luther im Zusammenhang mit Schöpfung an Gott den ''Schöpfer der Schuhe'' erinnert, ist das nichts anderes als dass wir bewusster uns werden, was wir von ihm haben und was alles er uns gegeben hat, damit wir andern was mitgeben. Da ist das Thema ''Schuhe'' genauso ein Thema wie ''Essen und Trinken'', wie ''Früchte des Feldes und des Gartens'', woran man am Erntedanktag sonst denkt.
Wer hat dich gemacht? Klar, meine Eltern. Aber das ich das alles reinnehme in einen bewussten Glauben und da dankend bewusst werde, was alles ich von ihm habe, das ist der Clou, um den es nach Luther geht. Wir müssen viel bewusster leben, wie viel ich ihm verdanke im Blick auf das tägliche Brot und wie viel ich ihm schuldig bin im Weitergeben von dem, was ich von ihm erhielt.