''Sag mal Opa, hattet ihr früher auch so ein Schneechaos und Eisglätte?'' - ''Ja, wir nannten es Winter ...''
Als ich eben von der Arbeit nach Hause fuhr, hörte ich im Wetterbericht, dass uns das Tief ''Egon'' hier im Westen Deutschlands am Freitag Sturm und heftigen Schneefall bringen soll. Bis zu 30 cm sollen hier in kurzer Zeit fallen. Heute Nacht schon soll es losgehen. Ich bin da mal gespannt, wie es dann morgen wieder auf den Strassen aussehen wird. Habe meinen Wecker extra schon 1,5 Stunden zurück gestellt, dass ich auch rechtzeitg auf bin, um dann pünktlich zur Arbeit zu kommen.
Dieses Wetter erinnert mich daran, wie es oft in unserem Leben ist. Erst ist alles ok, wir haben keine Probleme und sind einfach nur glücklich. Doch dann zieht ein Sturm auf. Alles, was so ruhig und besinnlich war, wird auf einmal aufgewühlt. Alles was nicht niet- und nagelfest ist, wird weggeweht, entgleitet unseren Händen, wir habe die Situation nicht mehr sicher in unseren Händen. Und wenn dann erst der Schnee kommt ...
Oft reichen bei uns schon ein paar vereinzelte Schneeflocken und die ersten Autofahrer bekommen es mit der Angst zu tun. Nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren und so halten sie den ganzen Verkehr auf. So ist es auch bei manchen im Leben. Die kleinsten Dinge können manchem große Angst einjagen. Wir fragen uns dann: Was könnte denn alles passieren? Und obwohl fast gar nicht los ist, bleiben wir vor Angst fast stehen und kommen in unserem Leben nicht mehr vom Fleck. Dass wir damit auch alle um uns herum blockieren, nehmen wir dabei in Kauf, weil wir uns in unsere Angst hinein steigern.
Wenn es dann mit den Schnee richtig losgeht, kommt es darauf an, dass wir am Auto auch gute Winterreifen haben. Wir können uns auf viele Probleme vorbereiten, wenn wir nicht nur in den Tag hinein leben und das ''Schicksal'' auf uns zukommen lassen. Spätestens, wenn wir im Schnee stecken bleiben, merken wir, dass wir vorher Fehler gemacht haben. Wer im Graben liegt, für den ist es zu spät, sich Winterreifen zu kaufen, wenn wir erst einmal in der Depression sind, hilft nur noch der Abschleppwagen namens Antidepressiva. Der kann es zwar nicht mehr gut machen, er bringt uns nicht ans Ziel, er hebt uns nur ein Stück hoch, aus dem Graben.
Und selbst, wenn wir vorbereitet sind, wenn wir die richtigen Reifen an unserem Auto haben, kommen wir manchmal nicht vorwärts, da die anderen mit ihren Problemen den Weg versperren. Wir können den einen oder anderen anschieben, doch sind wir trotzdem viel langsamer auf unserem Weg. Es ist sicher gut, dem anderen in seinen Problemen bei zu stehen, doch behindert es uns doch, wenn diese Probleme sinnlos sind.
Wie ist das in deinem Glauben? Es kommen immer mal ein paar Flocken namens Zweifel geschneit. Wie kommst du dann in deinem Leben weiter? Hast du dir ein gutes Fundament gebaut? Wie innig ist deine Beziehung zu Gott? Hält sie auch mal eine Phase des Zweifelns aus oder bis du dann direkt im Graben des Unglaubens?
Echter Glaube kann uns durch alle Stürme hindurch tragen. Wir kommen nicht vom Weg ab, wenn wir Jesus an unserer Seite haben. Wir gehen gerade aus hin auf unser Ziel zu.
Ich wünsche dir einen guten Tag, egal, wie das Wetter bei dir ist. Sei gesegnet auf deinem Wege.