Warum noch der Bibel glauben? (Teil 3) -|- Andacht von Joachim Schmitsdorf (Daily-Message-Archiv, 05. Mar 2021)

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Andacht Archiv-Nr. 6738

für den 05. Mar 2021 - Autor:

Warum noch der Bibel glauben? (Teil 3)

Alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie 〈andere〉 verführen und sich 〈selbst〉 verführen lassen. Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist; denn du weißt, von wem du es gelernt hast, und kennst von Kindheit an die Heiligen Schriften. Die haben die Kraft, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk vollständig zugerüstet.

2. Timotheus 3,12-17 *©*
 

1.2 Verdrehung der Bibel: Schwärmerei jeglicher Art
Zu Luthers Zeiten bezeichnete man Leute, die sich in Irrlehren verrannten, als „Schwärmer“. Ihre Gedanken schwirren durcheinander wie ein Bienenschwarm; sie halten sich selbst für erleuchtet, alle anderen hingegen für dumm. Dabei vergessen sie, was die Bibel sagt: „Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält: Für einen Toren gibt es mehr Hoffnung als für ihn“ (Spr 26,12), und: „Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst für klug halten!“ (Jes 5,21).

Das ist in unseren Tagen leider nicht anders; viele lassen sich lieber vom Teufel verblenden, als Gottes Licht anzunehmen. Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Vieles, was uns z.B. in der „charismatischen Bewegung“ als besonderer „Segen“ verkauft werden soll, ist schlicht eine grobe Fälschung. Schon Jesus und die Apostel warnen uns vor falschen Propheten und falschen Aposteln, und zwar oft. Wir müssen lernen, das Echte von der Fälschung zu unterscheiden. Und das geschieht nicht durch direkte Inspiration, sondern dafür hat Gott uns die Bibel gegeben.

Das Problem ist nur, daß viele die Bibel nicht mehr lesen. Oder wenn sie es tun, dann sind sie offenbar nicht mehr in der Lage, sie richtig zu lesen. Man geht mit der Bibel um, als wäre sie ein Horoskop oder Orakel. Man meint: „Was meine Gefühle anspricht, gilt mir persönlich“ – egal, was es in seinem Zusammenhang besagt. Man gibt sich bei Predigten damit zufrieden, daß der Tonfall „salbungsvoll“ oder der Prediger sympathisch ist. Was gesagt wird, juckt einen nicht; Hauptsache, es klingt fromm.

Wer so tief gesunken ist, dem kann man wohl wirklich jeden Bären aufbinden. Der merkt selbst dann nichts mehr, wenn man ihm den Boden unter den Füßen wegzieht; vielleicht meint er dann, er könne jetzt fliegen.

Seltsamerweise wundert sich kaum jemand, daß die charismatische Bewegung ausgerechnet dort besonders stark verbreitet ist, wo man den Heiligen Geist zuvor durch die Bibelkritik regelrecht ausgetrieben hat. Wie sollte der Heilige Geist gerade dort besonders wirken, wo man das von ihm inspirierte Wort offen bekämpft? In biblischer Zeit hat er sich von solchen Menschen immer zurückgezogen und sie dem Irrtum preisgegeben, damit sie gerichtet werden!

1.3 Frontalangriff auf die Bibel: Bibelkritik
Nehmen wir etwa Gerd Lüdemann, seinerzeit Professor für Neues Testament an der Uni Göttingen. Er wirbelte Ende der 1990er Jahre viel Staub auf, indem er zum Beispiel behauptete, Jesus sei nicht auferstanden, sondern im Grab verwest. Jesus sei nicht Gott, sondern ein Sünder wie wir. Nur 15 Prozent der Jesusworte seien echt: So stammten u.a. die Bergpredigt, der Taufbefehl und die Abendmahlsworte nicht von ihm. Die Wunder seien nicht passiert, und das Sterben Jesu am Kreuz sei kein Sühnetod gewesen. Die Bibel sei nicht Gottes Wort; sie sei voller Irrtümer, Widersprüche, Lügen und Fälschungen.

Das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Angeblich gäbe es keine

  • Auferstehung Jesu – ohne die wir keine Hoffnung haben (1Kor 15,13);

  • Gottheit und Sündlosigkeit Jesu – und damit kein Sühneopfer, durch das wir Vergebung haben (1Kor 15,17);

  • Wunder Jesu – die ihn als Erlöser ausweisen und die sogar seine Feinde (!) nicht verleugnen konnten, weil sie in aller Öffentlichkeit geschahen (Joh 11,47; Apg 26,26).

Nun magst du vielleicht einwenden, das alles beträfe nur ein paar weltfremde Theologen. Mitnichten! Das ist keine Ausnahme, sondern in der deutschen Universitätstheologie Standard. Leider sieht es mittlerweile in vielen Seminaren und Bibelschulen ähnlich schlimm aus. Und das hat Folgen: Verdorbene Seminare bringen verdorbene Pastoren und Prediger hervor, und diese verderben die Gemeinden. 1998 konnte Lüdemann mit solchen Dingen die Evangelikalen noch aufregen; heute lehren auch führende Allianzler dasselbe. Natürlich reden sie nicht so unverblümt offen gegen die Schrift, sondern verhüllen das mit fromm klingenden Worten. Doch so oder so: Scheinbar gilt es unter Theologen als schick, den Ast abzusägen, auf dem man sitzt.

„Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie andere verführen und sich selbst verführen lassen.“ Hoffentlich ist uns allen klar, worum es hier geht: Es geht um das Fundament des christlichen Glaubens, das die Bibelkritik nach Kräften untergräbt. Wird das Fundament eines Hauses untergraben, stürzt es in sich zusammen; wird das Fundament des Glaubens untergraben, stürzt der Glaube in sich zusammen – und das wird ein böses Ende nehmen.

(Fortsetzung folgt)

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