So richtig fassen und begreifen können wir weder Gott, die Sünde, das Böse und auch uns selbst. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, daß Gott den Glauben gesetzt hat, um der Wahrheit nicht nur auf die Spur zu kommen, sondern dadurch dauerhaft verändert und berührt zu werden. In Hebräer 11,6 steht entsprechend: ''Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt''. Weder durch Logik, Erfahrung, Willensstärke, Philosophie, Intelligenz, Wissenschaft oder auch Religionen, können wir Gott gefallen. Was Gott gefällt ist der Glaube! Nicht mehr und nicht weniger. Das Verständnis für diese Welt und auch die unsichtbare Welt, und vieles was damit zusammen hängt, erlangen wir in geistlicher Weise allein durch den Glauben (Hebräer 11,3) In Epheser 4, 22-24 steht: ''Ihr habt von ihm gehört und auch verstanden, was in Jesus Wirklichkeit ist; dass ihr in Hinsicht auf euer früheres Leben den alten Menschen abgelegt habt. Denn der richtet sich in Verblendung und Begierden zugrunde. Ihr dagegen werdet im Geist und im Denken erneuert, da ihr ja den neuen Menschen angezogen habt, den Gott nach seinem Bild erschuf und der von wirklicher Gerechtigkeit und Heiligkeit bestimmt ist''. Was ist also damit gemeint? Daß wir durch den Glauben das Gute in unserem Alltag benutzen, um gottgemäß zu leben. Und das Gute ist der neue Mensch - der geistlich orientierte Mensch. Und der ist von Gott. Nicht der alte Mensch wurde recycelt, sondern der ist eben am Kreuz (mittels des Glaubens) mitgestorben. Wir müssen darum glauben, weil unser Fleisch uns genau das Gegenteil von dem, was wir glauben und leben sollen, suggerieren und vermitteln will. Das Gute ist Jesus in uns - der den neuen Menschen erschaffen hat.
Es ist eine Sache des praktischen Glaubens, wenn wir in einer bösen Welt, und in einem zur Sünde neigenden Körper, quasi täglich unser Kreuz auf uns nehmen sollen, um in diesem Paradoxum geistlich zu leben. Genau das ist unser Job und unsere Bestimmung und Gottes Wille in der Heiligung (ohne die wir Gott nicht sehen werden). Was wir tatsächlich Gutes tun, das ist durch den neuen Menschen bewirkt, also dem, was Gott durch seinen Heiligen Geist in uns hinein gelegt hat - und es auch stets tun will. Auch das sollen wir im Glauben annehmen und davon ausgehen, daß Gott dafür sorgt, daß wir auch als Christen die Dinge tun können, die IHM gefallen. Gott bereitet die Wege vor, auf denen wir laufen können und sollen - Epheser 2,10: ''Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen'' (Luther 2017). Wir spüren das vermutlich nicht immer, daß wir in Christus neu geschaffen wurden. Darum müssen wir es einfach glauben und für absolut wahr halten. Der Glaube verändert unsere Wahrnehmung und stärkt unsere Beziehung zu Gott. Auch uns selbst sollten wir als neue Menschen erkennen, und daraus unsere Motivation für die Nachfolge ziehen. Was nicht aus dem Glauben kommt ist Sünde (Römer 14,23). Der Glaube ist sozusagen allgegenwärtig in unserem (neuen) Leben. Wir können (sollen) tatsächlich alles durch den Glauben tun. Von Abraham, einem großen Vorbild im Glauben, heißt es in Römer 4, 20-21: ''Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun''. Amen.