Als Christ darf man nicht leidensscheu sein. Wenn man, in Bezug auf das Leben als Christ, diverse Aussagen der Bibel liest und diese ernst nimmt, wird einem klar, daß man damit auch selbst gemeint ist. Warum ist das so, daß der Gerechte viel leiden muss? Unter einem ''Gerechten'' versteht man jemanden, der an die Vergebung seiner Sündenschuld vor Gott glaubt. Also ein Mensch, dem Gott als Reaktion auf seinen Glauben, die Gerechtigkeit Jesu Christi verliehen hat (Römer 3,26). Was steckt dahinter? Was ist das Geheimnis des Leides? Das Leid, das hier gemeint ist, ist ein besonderes Leid, nämlich - die Leiden Christi (2. Korinther 1,5). Gott hat Jesus wegen uns leiden lassen (Jesaja 53,5). Dem gegenüber steht aber im selben Satz auch der reichliche Trost Gottes. Also beides in reichlichem Maße - Leid und Trost! Wie kann man Herrlichkeit erkennen? Ich würde sagen, wenn man einen Vergleich hat, ist es möglich. Die Sache ist zunächst nur, daß wir die Herrlichkeit Gottes durch unsere Sünden verlassen haben und nun ''des Ruhmes ermangeln, den wir bei Gott haben sollten...'' (Römer 3,23). Wir sind nun so etwas wie die Erben des Verderbens. Wenn etwas kaputt und unbrauchbar wird, weil man es nicht zur rechten Zeit dazu nutzt, wozu es da ist, dann verdirbt es. Das Gegenteil wäre ein Erbe der Herrlichkeit. Also wenn etwas heil wird und so seiner Bestimmung nachgehen kann. Gott war sich nicht zu schade (wegen uns) den Vergleich aufzuzeigen zwischen seiner Herrlichkeit und unserem Verderben. Dies geschah durch Leid welches zum Trost wurde und sich durch Mitleid in Person Jesu Christi zeigte (Hebräer 4,15). Wer als Gerechter in einer ungerechten Welt lebt, der leidet auch - das geht nicht anders. Gott kam aus der himmlischen Herrlichkeit in die verdorbene, irdische Welt, damit wir aus der irdischen Welt in die himmlische Herrlichkeit und Ewigkeit eingehen können. Vielleicht kann man unser leidvolles Dasein als Christen in einem Bild deutlicher machen?
Wir können erst dann die Trikots tauschen (von oben verliehen bekommen) wenn wir zuvor das Spiel gespielt haben. Und dieses ''Spiel des Lebens'' findet manchmal auf hartem Boden und bei Wind und Wetter statt. Das beinhaltet so manche harte Landung und mancher kalter Wind weht einem um die Nase. Wenn uns der Gegner auch einmal ''foult'' oder wir über unsere eigenen Beine stolpern, werden wir dadurch getröstet, daß wir auch so manchen Angriff abwehren und ein Tor schießen dürfen. Zwischendurch können wir auch unseren Mitspielern Mut zusprechen und ihnen wieder auf die Beine helfen. Letztlich ist es immer Gottes Gnade, die uns auf die Beine hilft (Sprüche 24,16: ''...denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen versinken im Unglück''). Leiden ist Gericht über die Sünde (Johannes 1,29). Wir sind zwar erlöst, aber auf Hoffnung. Das bedeutet, wir warten noch auf die sichtbare Erlösung und leben noch mit den zeitlichen Auswirkungen der Sünde. Fragen wir uns generell, wie kann uns Gott seine Liebe und Gnade zeigen, wenn wir nicht auch an uns selbst leiden und an der Welt in der wir leben? In Psalm 94, 18-19 lesen wir: ''Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade. Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele''. Wir leiden, damit wir geistlich wachsen und somit Gott in seiner Herrlichkeit wahrnehmen und ihn lieben können. Gott hat uns zuerst geliebt, darum sollen und dürfen wir auch lieben (1. Johannes 4,19). Was gibt es Schöneres und Sinnvolleres - Gott ist die Liebe! Und es zählt, was Paulus der Gemeinde in Rom aus Überzeugung schrieb: ''Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll'' (Römer 8,18). Amen.