Im vierten Markusevangelium stehen viele Gleichnisse: der vierfache Acker(Saat fällt auf vier verschiedene Ackerböden und bringt verschiedene Früchte), das Gleichnis vom Licht (Licht stellt man nicht unter einen Schemel), das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat, das Gleichnis vom Senfkorn (aus dem unscheinbaren kleinen Reich Gottes wird Großes), Jesus stillt den Sturm. Was ist das Reich Gottes? Jesus erzählt mit großem Anspruch davon. Mit Jesus ist das Reich da. Umkehr und Gottvertrauen ist angesagt. Das Reich Gottes ist kein Selbstläufer. Matth.6: Trachtet zuerst nach Gottes Reich, dann wird euch alles zufallen, was ihr braucht. Das Leben mit Jesus im Reich Gottes ist kein Spaziergang, so wie bei Jesus. Er hatte auch Phasen der Niedergeschlagenheit. Die Spitze ist das Beten im Garten Gethsemane. Mit der Auferstehung Jesu sagt Gott uns aber, dass das sein Reich wirklich da ist. Aber wir spüren sein Reich nicht bei uns, wenn wir auf jemanden Hass haben und wir es auch noch sagen. Und das Vergeben gelingt immer? Manchmal kann ich das nicht leicht ertragen. Da kommt unser Gleichnis.
Wir sollen uns nicht so wichtig nehmen, denn so wichtig ist nicht jeder einzelne. EIN (nicht DER) Mensch wirft Samen aus, d.h. irgendeiner. Dieser wirft eher unerfahren das Saatgut aus. Der Mensch hat aber Ausdauer. Er schläft und steht auf und macht weiter. Das Vergehen von Tag und Nacht sagt: Zeit fließt dahin. Die Arbeit ist nicht wichtig, mach du deinen Teil, denn dein Einfluss ist nicht wichtig, sondern Gott arbeitet weiter an dem Ausgesäten.
Gott lässt wachsen, aber wir wissen nicht, welche Richtung das Wachstum nimmt. Der Mensch weiß nicht, wie das Saatgut wächst. Er kann es nur beobachten: Halm, Ähre, vollen Weizen in der Ähre. Das Wachstum bleibt den Menschen ein Geheimnis. Natürlich können Hagel, Unwetter, Feuer, Dürre, Krieg und Ungeziefer die Ernte verschlechtern oder gar zu nichte machen. Die Menschen können nur die äußeren Einwirkungen und das Wachstum beobachten. Das Reich Gottes beginnt auch im Kleinen und wächst dann aus sich selbst weiter. Aber ist Zerstörung des Reiches auch möglich? Das ist möglich. In einer Gemeinde gab es Familien mit mittlerweile großen Kindern. Diese Gemeinde hatte aber Nachwuchsschwierigkeiten, weil die Kinder nicht in die Gemeinde kamen. Woran lag es? Die Frage wurde mir nicht beantwortet. Die Gemeinde gibt es auch nicht mehr, weil sie ausstarb. Christen sind nicht die Masse in der Bevölkerung. Aber die Kirchen gehen aufeinander zu. Das was trennte, rückt in den Hintergrund, das was unwichtig war, verbindet. Ökumene hat nicht nur Seiten, die wir nicht so gut finden. Sie hat auch Seiten, Gedanken,.... die verbinden und die es wert sind zu pflegen. Gott kann dann für jede Gemeinde das wachsen lassen, was jede Gemeinde braucht. Ich denke da unser Chorprojekt, das wir für jeden Sangesfreudigen ausrichteten. Wir gewannen fünf neue und tatkräftige Mitglieder dazu, die aus verschiedenen Gemeinden kommen. Wir, als Chorgruppe, singen aber freudig vom Herrn unsere Gospellieder und möchten Menschen zum Nachdenken bringen.
Wenn wir uns nicht so wichtig nehmen und Gott es wachsen lassen, entsteht Gelassenheit. Der Mann in dem Gleichnis ist nebenbei gelassen, denn er arbeitet Tag für Tag. Er legt sich abends wahrscheinlich müde ins Bett. Das sind wir auch, wenn wir viel am Tag geschafft haben. Jesus schläft im Sturm, aber die Jünger haben Probleme. Jesus lebt den gesunden Schlaf und das Gottvertrauen. Er lässt die Probleme bei Gott und erholt sich. Was sagen den Menschen, die Gottes Reich nicht in sich spüren, daran zweifeln, weil sie sein Handeln, Helfen nicht sehen? Gott ist in den Schwachen mächtig. Gott braucht unsere Schwäche nicht beim Bau seines Reiches. Manchmal muss man sich auch fragen: Arbeite ich an der richtigen Stelle? Jemand im Hauskreis sagte mal: Ich möchte für Gott tätig sein und mache auch etwas, aber ich habe das Gefühl, dass ist der falsche Bereich, obwohl es mir Spaß macht. Es gibt auch Zeiten des Säens, des Wartens und des Erntens. Das muss man sich einfach immer wieder bewusst machen. Gegenseitiges Ermutigen hilft, auf die Ernte zu warten.
Säe heute wo du kannst, dann leg dich hin und erhole dich von der Arbeit.