Glaube ist nicht zweckdienlich. Das ist so gemeint, daß es nicht mein Glaube ist, der Gott zum handeln bringt. Dann wäre ja ich der Grund für Gottes Wirken und Walten. Aber so ist es nicht. Glaube, der seine Nützlichkeit hat, ist ein reiner Akt der souveränen Gnade Gottes. Es ist eine Offenbarung wenn wir glauben haben, weil der natürliche Mensch nicht danach fragt - definitiv (1. Korinther 2,14). Und wenn wir auf dieser Grundlage an Gott denken, dann haben wir in diesem Fall die richtige Haltung und Einstellung. Die Demut zu der wir aufgefordert werden beinhaltet diese Erkenntnis - nämlich unverdient und ungefragt von Gott den Glauben geschenkt bekommen zu haben. In Jesaja 38, 18-19 steht: ''Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern deine Treue kund''. Und es ist das geistliche Leben was hier gemeint ist. Man kann leben und doch geistlich tot sein, man kann äußerlich reich und gesund sein und vor Gott trotzdem krank und arm. Alles was wir als Christen in die Waagschale werfen können, ist die unermessliche Gnade und Güte Gottes. ER ist alles und wir sind buchstäblich nichts - aus Erde wurden wir einst geformt und wenn wir sterben ist es wieder so - Prediger 3,20: ''Es fährt alles an ''einen'' Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub''. Wenn wir nun Christen sein dürfen, so hat das seinen tiefen Sinn und Zweck und entspringt Gottes ewigen Gedanken über uns (Jeremia 31,3). Gott hat uns zu sich gezogen aus lauter Güte und Barmherzigkeit.
Wir werden nun ernstlich dazu aufgefordert, uns als solche, die zu Gott gehören dürfen, diesem unbegreiflichen Schöpfer in Demut zu nähern. Wir sind nicht auf Augenhöhe mit dem Allmächtigen, sondern nur Begnadigte, die noch nicht verstehen, was das eigentlich in der Tiefe wirklich bedeutet. Wir haben keinen Grund uns Gott in anderer Weise zu nähern als nur in Demut. Gott ist nicht unser Kumpel. Wer kann IHN ergründen? In dieser biblisch gewünschten Haltung, wird sich Gott uns auch offenbaren und gerne mit uns zu tun haben wollen. Und darüber hinaus uns auch geben, was wir zum Leben brauchen. Entsprechend steht in Matthäus 6,33: ''Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen''. Gottes Gerechtigkeit ist seine Gnade, die sich in Jesus Christus der Welt offenbart hat. Gott wurde Mensch, weil keiner von sich aus nach Gott gefragt hat. Die Gnade kommt immer von oben, nie von unten! Das Reich Gottes kam zu uns - und viele haben sich umgedreht und hochmütig alles verspottet, was Gott heilig und wertvoll war. Das ist auch heute noch so. Aber wenn wir gläubig sind, so gilt uns ganz besonders: Demütigt euch, so wird Gott euch zu seiner Zeit erhöhen! In Judas 20-21 lesen wir: ''Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben''. Amen.