Gott wurde Mensch (Markus 15, 39: ''Dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen...'') und wurde in eine Familie hinein geboren, nämlich zu Josef und Maria. Jesus hatte mütterlicherseits leibliche Brüder (Johannes 7, 3-5) und zeigt uns dadurch auch, was ihm Familie und Gemeinschaft bis heute wert ist. Schon ganz am Anfang stand dieser göttliche Wille im Mittelpunkt. Gott war in sich eins und vollkommen in jeglicher Hinsicht, und suchte (dennoch) oder auch gerade deshalb die Gemeinschaft, indem er Menschen schuf. Durch das nicht menschliche Evangelium (Galater 1,11) gründet sich Gott seine Familie. Dies tat er also dadurch, daß er sich selbst als Mensch hingegeben hat zur Vergebung der Sünden. Wir Christen wurden aus Gnade und Liebe teuer erkauft durch das Blut Jesu Christi (1. Korinther 6,20). Wenn man von einer ''persönlichen Beziehung'' spricht, meint man mehr als ein sachliches und kollegiales Miteinander oder nur eine Interessengemeinschaft. Vieles dort ist überschaubar, selbsterklärend, planbar, nachvollziehbar und eher uninspiriert. Ganz anders ist es, wenn wir als Christen an Gott denken, zu dem wir ja eine betont ''persönliche'' Beziehung haben (und brauchen). Die Ähnlichkeit mit Gott ist für den Menschen nicht leicht zu verstehen. Gut möglich und wahrscheinlich, daß wir erst im Himmel sehen und begreifen, was damit explizit gemeint war, als Gott sich dies bei sich selbst von Anfang an vorgenommen hatte. In 1. Mose 1,26 lesen wir entsprechend: ''Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich...''. Jesus kam auf die Erde um das, was verloren war, zu suchen und zu retten (Lukas 19,10). Verloren war die Beziehung und die Liebe. Die Schöpfung war gleichzeitig (durch die Erlösung) das Suchen und Finden der Liebe.
Der Grund für diese Schöpfung liegt in Gottes Wesen und Heiligkeit. Gott wird uns in der Bibel als ''Vater'' vorgestellt - Matthäus 23,9: ''Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist''. Fragen wir uns nun, was ist ein Vater ohne Kinder? Der Begriff des Vater ansich ist ja schon Beweis dafür, daß es anders gar nicht geht. Und darum wird uns auch bewusst, daß Gott sich mittels des Evangeliums seine Familie erschaffen wollte. In 1. Johannes 4, 7-8 steht: ''Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe''. Gott offenbart hier sein innerstes Wesen wenn er sagt, daß er die Liebe ist - in Person und Wahrheit. Gott gibt den Dingen einen Namen. Und in der Freiheit, die wir als Gläubige durch Jesus Christus verliehen bekommen haben, dürfen und können auch wir den Dingen einen Namen geben. So wie Adam den von Gott geschaffenen Tieren einen Namen gab. Wer Vater und Mutter ist, hat seinem geliebten Kind einen Namen gegeben. Und im Himmel werden wir von Gott persönlich einen neuen Namen erhalten - Offenbarung 2,17: ''Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt''. Auch dies ist ein Zeichen der Liebe Gottes - wir werden uns in IHM selbst erkennen und uns somit selbst neu kennenlernen und verstehen, daß wir nämlich eins sind in Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus (Johannes 17,11). Amen.