Gestern war wieder einmal Muttertag, es war ein Sonntag, bei uns in Nordrhein-Westfalen war Landtagswahl und es werden noch viele andere Dinge an diesem Tag gewesen sein. Was war bei dir gestern Besonderes?
Die eine Mutter wird glücklich gewesen sein, weil ihr Kind sie mit etwas Besonderem überrascht hat, die andere vielleicht traurig, weil sie den Tag alleine verbracht hat. Einer war im Gottesdienst und hat sich am Wort Gottes erfreut, der andere lag vielleicht krank zu Hause im Bett oder musste seiner Arbeit nachgehen. Einer hat sich über die Ergebnisse der Wahl gefreut, ein anderer war enttäuscht, dass es nicht anders gekommen ist.
Hattest du einen Tag, der dir gefallen hat oder möchtest du diesen Tag lieber wieder streichen und vergessen?
Und in diese unsere Gefühlswelt hinein spricht Paulus mit seinen Freunden diesen Satz:
''Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.''
Ja, wird der eine sagen, dies war ein guter Tag, ich bin froh und dankbar und bringe dies gerne vor Gott.
Und der andere, der, dessen Tag Leid und Unheil brachte? Was macht er mit diesem Satz? Wie schwer kann es uns manchmal fallen, alles aus Gottes Hand zu nehmen und dafür auch noch dankbar zu sein?
Doch Paulus schreibt nicht: Seid dankbar, wenn es euch gut geht. Allezeit sollen wir fröhlich und dankbar sein, egal, was um uns herum passiert. Auch Paulus hat nicht immer ein einfaches Leben gehabt, auch er ging durch viel Leid.
Und doch war es für ihn wichtig, immer fröhlich und dankbar zu sein. Gott sieht anders auf uns, als die Welt. Ihm ist es nicht unbedingt wichtig, dass es uns nach den Maßstäben der Welt gut geht. Mehr als unser Bankkonto und unser gedeckter Tisch geht es ihm um unsere Seele. Was nützt uns das herrlichste Leben, wenn wir vor unserem Herrn verloren gehen?
Ein dickes Bankkonto läßt uns nicht unbedingt verloren gehen, doch was nützt es uns, wenn wir innerlich ausgebrannt sind und keinen Sinn und kein Ziel haben? Wirkliches Glück hängt an anderen Dingen. Und oft sehen wir nicht wozu das eine oder andere Leid uns helfen und führen möchte. Gott, der über unserer Zeit steht, er sieht unser Leben ganz, von der Wiege bis hin in seine Ewigkeit. Wir dagegen können oft nicht einmal bis in den nächsten Tag sehen.
So dürfen wir allezeit dankbar sein für das, was er mit unserem Leben vor hat. Fröhlich dürfen wir in die Zukunft gehen, die er für uns bereitet. Betend dürfen wir alle Zeit unsere Freude und unser Leid mit ihm teilen. Er weiß es, wohin wir gehen werden.
Egal, wie es dir heute geht, gehe dankbar zum Vater und leg dein Leben ganz in seine Hand.
Ich wünsche dir einen gesegneten Tag, der Herr sei mit dir.