Und schon wieder wird der Knecht herausgeschickt, diesmal aber, um wildfremde Leute zu NÖTIGEN! Wahnsinn! Wozu soll er sie denn nötigen? An ein Fest zu kommen! Irre! Das erinnert doch an die gewaltsamen Bekehrungsmethoden, die bis vor wenigen hundert Jahren gang und gäbe waren. Doch geht es hier überhaupt nicht darum. Diese Stelle will uns einfach nur aufzeigen, wie extrem wichtig es Gott ist, dass sein Haus voll wird.
Ich sitze manchmal, wenn die Sonne scheint, am See und lese ein augenfällig dickes Blindenschriftbuch. So sind schon einige sehr gute und evangelistische Gespräche entstanden. Am liebsten habe ich es, wenn einzelne Menschen, die gut deutsch sprechen können, sich neben mich setzen. Mit zwei Leuten auf einmal hatte ich bisher nur einmal ein evangelistisches Gespräch, mit Buchtipps en Masse! Er kam aus der ehemaligen DDR und ist nun seit Jahren an der Bibel interessiert, bisher mehr am Buch als am Autor. Ich muss allerdings oft ganz schön lang warten, manchmal „beisst“ tagelang kein „Fisch“ an. Ich habe zwar den EE-Kurs (Evangelisation Explosiv) gemacht, jedoch muss ich, selbst wenn ich Stichworte aufgeschrieben habe, den Leitfaden mit so ziemlich allem drum und dran immer wieder mal anschauen und auffrischen, was ziemlich aufwendig ist. Denn da die Umstände eher selten stimmen, kann ich den Leitfaden eher selten nutzen, weshalb dann die Stichworte, wenn es so weit ist, egal wie genau ich sie aufgeschrieben habe, zu ungenau sind. Daher war ich entsprechend froh, als ich bei Helmut Haubeil einen handlicheren Gesprächsleitfaden fand, - eine Lehrer- und eine Leiterversion. Dummerweise ist das Material adventistisch, weshalb ich es, will ich es benutzen, etwas abändern musste. So verwende ich als weiterführende Literatur kein Buch von E. G. White, sondern die „Schritte in ein neues Leben“ vom Missionswerk Werner Heukelbach. Auch beim weiterführenden Bibelstudienmaterial bin ich auf die Unterlagen des Missionswerks Bruderhand ausgewichen. In Moment suche ich eine Organisation, die die Lehrerversion günstig in Blindenschrift übersetzt, damit ich es gleich in kompletter Version vor mir habe. Ich nutze auch sonst sehr gerne unterstützende Hilfsmittel. So fragte ich nämlich eine frischgebackene Mutter in meiner Gemeinde, ob sie mal mit mir und ihrem Baby im Kinderwagen zusammen auf eine Evangelisationstour gehen wolle, um den Ach-Wie-Niedlich-Effekt auszunutzen.
Ich hoffe, Ihr nehmt meine riesengroße Freude am Thema Evangelisation wahr! Ich wollte Euch einfach mal frisch von der Leber weg erzählen, wie ich als Blinder diesbezüglich tätig bin und Euch ermutigen, evangelisationsmäßig einige Schritte zu gehen und diesbezüglich zu nutzen, was Ihr habt!
Der Herr mit Euch!