Der Hintergrund für diesen Psalm von David, war der Ehebruch mit Bathseba, der Frau des Uria, den er an der Kriegsfront in den Tod schickte. David war nicht glücklich über das, was geschehen war, auch wenn er seinen Spaß hatte. Er allein hatte die schlimmen Folgen zu verantworten. Ist es unrecht und sündig was jemand tut, wird einem das trotz Verdrängung irgendwann einholen (Psalm 32, 3-5). Was hat David vor Gott letztlich wieder ''glücklich'' gemacht? Was macht einen Menschen grundsätzlich vor Gott froh und selig? Es ist die Vergebung - nichts anderes! Alles Weitere folgt daraus. Ebenso werden wir glücklich, wenn wir uns untereinander vergeben wollen und die Dinge die andere verletzt haben, auch bekennen und aussprechen (Jakobus 5,16). Wir sollen auch füreinander beten. Zeit heilt keine Wunden und dasselbe zählt auch für Sünden - Gott heilt unsere Seele durch die Vergebung unserer Sünden. Wie könnten wir da anderen nicht vergeben? Nur die Gnade und Vergebung kann uns wirklich beständig glücklich machen - in Ewigkeit! Und das sogar unabhängig von äußeren Umständen. David hatte alles um äußerlich glücklich zu sein. Auch hat er vor Gott große Taten vollbracht. Er erkannte aber, daß es letztlich nur demjenigen wirklich wohl geht, dem die Sünden zugedeckt sind und dem die Übertretungen vergeben wurden. Das haben auch nach David viele andere erfahren dürfen. Nicht zuletzt Paulus. Er schreibt in Römer 4, 7-8: ''Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Wie ja auch David den Menschen selig preist, dem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke (Psalm 32,1-2): »Selig sind die, denen die Ungerechtigkeiten vergeben und denen die Sünden bedeckt sind! Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet!«''. Paulus hat den Psalm 32 in seinem Brief an die Römer darum zitiert, damit deutlich wird, daß die Rechtfertigung auch zur Zeit des Alten Testaments nur durch Glauben und nicht durch Werke geschieht. Sünde müssen wir persönlich nehmen, so wie David, damit sie uns vergeben werden kann.
Und manchmal ist es besser, mit der brutalen Realität seines Versagens konfrontiert zu werden, als wachsweich durchs fromme Leben zu segeln und nicht wirklich verstanden zu haben, daß Jesus für die Sünden am Kreuz elend gestorben ist. Martin Luther zerbrach seinerzeit fast unter dem Druck des gerechten Gottes, und suchte nichts anderes als einen ''gnädigen Gott''. Auch ihm erging es als Sünder wohl, nachdem er durch das Studium des Römerbriefes erkannte, daß Gerechtigkeit vor Gott allein durch Jesus Christus gekommen ist. Er hat durch den Römerbrief erkannt, dass ein Mensch, auch mit noch so vielen guten Werken, mit Gott nicht ins Reine kommen kann, sondern dass dies einzig und allein durch den Opfertod Christi möglich ist. Niemand kann sich selber vor Gott gerecht machen, sondern es geschieht in der vertrauensvollen Hinwendung zu Jesus Christus, der bereits für die Schuld der Menschen sein Leben gegeben hat (Römer 3, 23-28; Römer 4, 22-25; Römer 5,1). Was Luther im Römerbrief gefunden hat, hat seine Vorstellung und Einstellung zu Gott völlig verändert. Über diese freimachende Erkenntnis der Liebe Gottes hat er geschrieben: ''Es war für mich als würde ich durch die Pforten des Paradieses treten''. Die Vergebung ist Gottes Sache. Niemand kann ihn dazu nötigen. Es ist seine ewige Lösung des schwerwiegendsten menschlichen Problems - die Sünde und der Unglaube. Für das Evangelium der Sündenvergebung gebührt dem ewigen Gott in Jesus Christus Respekt und Glauben. Machen wir Davids Gebet auch zu unserem - Psalm 130,1-5: ''Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr: Herr, höre meine Stimme! Laß deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! Wenn du, o Herr, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen? Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte. Ich harre auf den Herrn, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort''.