In der modernen Psychologie gibt es einen Fachbegriff namens „Confirmation Bias“. Das kann mit dem Wort „Bestätigungsfehler“ übersetzt und definiert werden. Erklärt wird das so: Jeder Mensch neigt dazu, seine eigenen Annahmen und Erwartungen zu bestätigen. Der Bestätigungsfehler besagt, dass wir Informationen so auswählen, deuten und gewichten, dass sie in unser eigenes Weltbild passen. Der Bestätigungsfehler führt dazu, dass wir unsere Ansichten und Meinungen immer wieder bestätigt fühlen oder anders ausgedrückt: Wir sind davon überzeugt, recht zu haben, weil unsere Wahrnehmung passende Argumente findet, die uns bestätigen. Eine auf diese Weise verzerrte Wahrnehmung trägt auch dazu bei, dass vorgefertigte Meinungen und Vorurteile hartnäckig in den Köpfen der Menschen verankert sind und sich auch mit belegbaren Gegeninformationen nicht ändern lassen. Vielleicht kann man so den Unglauben erklären? Andere würden jetzt natürlich behaupten, daß man so ebenfalls den Glauben an Gott erklären könnte. Alles nur Einbildung? Nun muss man aber einwenden, daß es auch vor dieser Annahme und Begriffserklärung auch schon Gläubige und Ungläubige gab. Man kann also ungläubig sein und sich dabei inhaltlich gründlich irren, aber auch irgendwie gläubig sein und dennoch falsch liegen. Aber man kann demnach auch irgendwie ungläubig sein und zumindest nicht falsch liegen, weil man Zweifel an der Korrektheit des Glaubens hat, den einer vertritt. Worauf kommt es also an? Auf die nüchterne und korrekte und genauso erfahrene Wahrheit. Der Apostel Paulus ist das beste Beispiel für einen zunächst irregeleiteten Glauben. In Apostelgeschichte 22, 3-8 steht: „Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Kilikien, aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und war ein Eiferer für Gott, wie ihr es heute alle seid. Ich habe diesen Weg verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis, wie mir auch der Hohepriester bezeugt und der ganze Rat der Ältesten. Von ihnen empfing ich auch Briefe an die Brüder und reiste nach Damaskus, um auch die, die dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden. Es geschah aber, als ich dorthin zog und in die Nähe von Damaskus kam, da umleuchtete mich plötzlich um die Mittagszeit ein großes Licht vom Himmel. Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich antwortete aber: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst“.
Die Christen, die ihn als fanatischen Verfolger kannten, hatten sicherlich berechtigte Zweifel an der Richtigkeit seines Glaubens. Aber das hat sich geändert, weil er glaubwürdig und nachvollziehbar vom Eingreifen Gottes in sein Leben, Denken, Fühlen und Glauben berichtet hat. Es hatte sich etwas verändert: Jesus Christus ist ihm begegnet! Und das ist dann auch der Unterschied zwischen einem fehlerhaften, verzerrten und vorgefertigten Glauben und einem offenbarten, geistlichen und übersinnlichen Glauben. Die Frage des Nikodemus zu Jesus drückt das gut aus. Jesus erklärt ihm daß der Glaube etwas Himmlisches und nichts Irdisches ist. Man kann ihn (und den Menschen den es betrifft) demnach auch nicht psychologisch analysieren und eintüten. In Johannes 3, 8-13 steht: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann das geschehen? Jesus erwiderte und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben; und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den himmlischen Dingen sagen werde? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist“. Jesus war und ist die absolute Kompetenz in dieser Hinsicht. Die Erklärung ist (wie gelesen) daß ER aus dem Himmel kam. Gott wurde Mensch. In Kolosser 1,15 steht über Jesus Christus: „Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist“. Ein Mensch, der zum lebendigen Glauben an diesen Jesus Christus gekommen ist (die neue geistliche Geburt erleben konnte) kann es im Grunde gar nicht erklären wie es zustande kam...
Fortsetzung morgen...