Der Hass der Welt -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 03. Jan 2009)

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Andacht Archiv-Nr. 2294

für den 03. Jan 2009 - Autor:

Der Hass der Welt

''Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.''

Johannes 15, 18-21 *©*
 

Im Originaltext der Bibel steht für ''Welt'' das Wort ''Kosmos''. Das bedeutet zum einen das materielle Universum, die Menschen als Bewohner der Welt und zum anderen die Dinge dieser Welt wie Geld, Macht, Hochmut, Eitelkeit, Politik, Wissen, Religion, Besitz etc. Vor ihnen warnt Johannes, wenn er schreibt: ''Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters'' (1. Johannes 2,15). Das System und die Ordnung dieser Welt ist nicht das System und die Ordnung Gottes. Darum hat sich Jesus seinerzeit auch völlig aus den politischen Dingen heraus gehalten (Markus 12,17: ''Da sprach Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!''). Der Glaube ist letztlich keine demokratische Veranstaltung oder ein hohle Jenseitsvertröstung. Friedrich der Zweite, der Preußenkönig, irrte als er 1740 meinte, daß jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden könne. Kann er eben nicht (Johannes 14,6). Demnach kann Toleranz auch kein Allheilmittel sein, sondern nur der moralisch-untaugliche Versuch, die Ausschließlichkeit des Evangeliums vor den Menschen abzuschwächen. Hier wird einem ein Gott ohne Autorität ''verkauft''! Aber das geht nach hinten los. Es gibt keine Alternative - das macht die Menschen wütend, die nach eigenem Gutdünken selig werden wollen! Jesus macht seinen Jüngern nichts vor: Nachfolge ist auch mühsam, Verfolgung (wie wir sie derzeit schon haben) und Feindschaft sind wahrscheinlich, Unverständnis und Misstrauen sind sicher (Stichwort: Fundamentalisten). Die Welt wollte Jesus nicht und hat ihn ausgeliefert, und die Welt wird auch seine Gemeinde nicht mögen. Wir sollen uns von der Welt nicht irre machen lassen. Christen sind zwar nicht mehr von dieser Welt, aber dennoch ein wichtiger Teil davon - nämlich ''das Salz der Erde'' (Matthäus 5,13). Sozusagen ein Hoffnungsschimmer für Verzweifelte und ein Licht am Horizont. Wir haben Antworten auf die dringenden Fragen zum Sinn des Lebens und zum Schöpfer aller Dinge. Du bist ein Wahrheitsträger in dieser lügenhaften Welt und solltest wissen, daß du damit auch gegen den Strom schwimmst und unbequem sowie unangenehm sein wirst für nicht wenige Menschen.

Christen in der Welt sind anders: Irgendwie haben sie schon einen Fuß im Himmel, sie sind nicht mehr ganz und gar dieser Welt und ihren Regeln und Geboten verhaftet und verpflichtet. Christen sind frei, viel freier, als Weltmenschen ihnen das manchmal zugestehen wollen. Das verärgert die Leute, die uns dann Überheblichkeit und Fanatismus vorwerfen. Lassen wir uns davon nicht beeinflussen, denn Gottes Wort steht über dem Wort von Menschen (Apostelgeschichte 5,29). Wir sind auch freier, als wir es als Christen manchmal selbst begreifen und verstehen - selbst untereinander. Martin Luther hat behauptet: ''Ein Christ ist ein freier Mensch über alle Dinge und niemandem untertan, und zugleich ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan''. Der Unterschied ist eine liebevolle und ernsthafte Freiwilligkeit auf der Grundlage der vergebenden Gnade und Liebe Gottes in Jesus Christus. In Johannes 13, 13-17 sagt Jesus zu seinen Jüngern: ''Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst - selig seid ihr, wenn ihr's tut''. Nachfolge bedeutet Jesus nachzuahmen und in seinen Diensten auch den Sinn meines Glaubenslebens zu sehen - mit allen Konsequenzen. Besonders auch im Dienst untereinander - das sollten wir nicht vernachlässigen (Matthäus 25,40). Christen sind in gewisser Weise tatsächlich ''weltfremd''. Das sollten wir uns irgendwo auch erhalten. Aber wir müssen auch diese Gradwanderungen im Alltag annehmen und sowohl den Glauben, als auch das Leben auf Erden unter einen Hut bekommen. Dem Hass der Welt steht die Liebe Gottes gegenüber - daraus dürfen wir Kraft und Sinn schöpfen. Wir dürfen Spuren hinterlassen als Botschafter Jesu Christi (2. Korinther 5,20). Gott segne euch!

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