Ist es schon aufgefallen, dass Lukas in seinem Evangelium vor und nach der Weihnachtsgeschichte mit der Geburt eines kleinen Babys, von „alten Menschen“ berichtet?
Vor der Ankündigung von Jesu Geburt spricht ein Engel zu Zacharias, dass Elisabeth schwanger wird. Zacharias antwortet: „Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann und meine Frau ist in fortgeschrittenem Alter (Kap.1 V 18).“ Zacharias konnte aus menschlicher Sicht nicht mehr erwarten, dass er Vater und seine Frau Elisabeth noch Mutter werden sollte.
Am Ende der Weihnachtsgeschichte wird dann vom „Lobgesang des Simeons“ berichtet. Von ihm heißt es: „Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage bekommen, dass er nicht sterben sollte bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen hatte“ (Kap.2,26). Und da war noch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.
Uns Menschen ist von Gott immer wieder eine „Wartezeit“ verordnet. Manchmal dauert es fast ein ganzes Leben, bis wir das erreichen, was Gott uns zusagt. Doch er erfüllte bei diesen alten Menschen seine Zusagen und darauf dürfen wir dann hoffen, dass er dies auch in unserem Leben tun will. Wir sind oft viel zu ungeduldig und wollen schnelle Ergebnisse sehen. Zacharias, Elisabeth, Simeon und Hanna können für uns hervorragende Beispiele sein, für das Warten, für das Hoffen und für das Dienen in Freude. Diese Menschen haben eine Freude im Herzen gehabt und brachten das auch nach außen zum Ausdruck, sichtbar oder hörbar für andere.
Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und sprach voll Freude: „Gepriesen sei der Herr...“ (1,68). Elisabeth spürte in sich, wie Jesus ihr Leben schon beeinflusste als dieser noch gar nicht geboren war: „Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen... denn siehe als der Klang deines Grußes an mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom HERRN gesagt worden ist.“ (1,41-44)
Simeon: „...da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen...“ (2,28-29) Simeon musste bis zum Ende seines Lebens warten, hoffen und vertrauen, dass Gott seine Zusage erfüllte. Und die Zusage, dass er nicht sterben würde bevor er den Gesalbten gesehen hatte, trat ein. Simeon durfte den Gesalbten sehen und auf seinen Händen tragen!
Hanna: „auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem“ (2,38)
Das ist es, was uns Christen hervorhebt: Auch in scheinbar aussichtslosen Situationen des Lebens und des langen Wartens, die Hoffnung und die Freude dabei nicht zu verlieren. Wie viele vergrämte (alte) Gesichter sehen wir um uns herum? Wo ist denn die Lebensfreude geblieben? Selbst bei manchen Christen ist diese Freude verloren gegangen. Wenden wir uns Jesus zu und kommen zu ihm. Lassen wir uns von seiner Zusage aufbauen und vom Heiligen Geist füllen. Freuen wir uns doch, dass Jesus Christus (in uns neu) geboren wurde. Halten wir an der Hoffnung fest, dass er eines Tages, zu der von Gott bestimmten Zeit, wieder kommen wird. Darauf Vertrauen und Hoffen wir. Und darauf freuen wir uns!