Abrahams Gerechtigkeit war aus Glauben, aber nicht dadurch, dass er das ganze Gesetz einhielt. Ausser Jesus konnte kein Mensch das ganze Gesetz einhalten. Weil Abraham Gott glaubte, wurde er gerecht gesprochen. Daraus folgert Paulus, dass alle, die glauben, Söhne, bzw. Nachkommen Abrahams sind. An anderer Stelle beschreibt uns Paulus das neue Leben als „Leben als neue Kreatur“. Hier wird das selbe mit „aus Glauben sein“ beschrieben. Leistung, Charakter, Tugenden, Gedanken usw. führen nicht dazu, dass wir Nachahmer Abrahams sind. Insgesamt gesehen spricht Paulus im Galaterbrief oft von der Irrlehre, dass die Heiden erst beschnitten sein müssen, um Jesus nachfolgen zu können. Vergleichsweise gibt es heute vielerorts die Meinung, dass nur diejenigen, welche bestimmte Traditionen einhielten, gerettet werden können. All diesen Irrlehren antwortet jetzt Paulus, dass es einzig der Glaube ist, der uns vor Gott gerecht machen kann. Die neue Kreatur, die aus Glauben lebt. Aus Glauben folgt Gehorsam, aber Gehorsam ohne Glauben rettet uns NICHT! Daraus entstand auch Luthers Schlagwort: „Sola scriptura – sola gratia – sola fide“ ( allein die Schrift – allein die Gnade – allein der Glaube ).
Aus Glauben zu sein macht uns die Türe auf zur Gnade Gottes. Der Glaube gibt uns die Kraft, den Mut, die Freiheit, Gehorsam zu sein. In der geistlichen Waffenrüstung in Epheser 6 wird der Glaube als Schild bezeichnet. Da lesen wir sogar: „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen.“ Vor allen Dingen, zuerst, auf jeden Fall. Ohne diesen Schild ist alles verloren. Ohne ihn können wir keine Sekunde im Kampf bestehen bleiben, denn wenn wir den Schild des Glaubens wegwerfen, so werfen wir zugleich auch die Gnade und damit alle Geschenke Gottes weg. Das kennen wir auch aus Kriegsfilmen, welche im Mittelalter spielen. Den Schild wegzuwerfen bedeutet, aufzugeben.
Durch den grossen Glauben Abrahams wurde die ganze Welt, alle Heidenvölker gesegnet. Er wurde der Stammvater des von Gott auserwählten Volkes, und einer von seinen Nachkommen hat die ganze Welt gerettet. Gott will den Menschen keine unmöglichen Dinge aufbürden, keine Zentnersteine auf die Schultern legen. Jesus sagt uns, sein Joch sei leicht. Ja, es ist leicht! Sein Joch ist der Glaube, und durch diesen Glauben gibt er uns alles weitere. So einfach ist es. Und doch so schwierig! Wie schnell verlieren wir den Mut, wenn wir auf Probleme stossen, und hadern mit Gott, weil wir nicht glauben können, dass uns, die Gott lieben, laut Römer 8, 28 alle Dinge zum Guten dienen müssen? Ja, wir wollen, sollen, müssen an diesen Verheissungen festhalten. Sie sind es, die auch dann noch fest im Boden verankert bleiben können, selbst wenn ringsum der Sturm tobt. Wir stehen auf dem Schiff, alles wankt, der Wind peitscht das Schiff auf den Wellen umher. Vertrauen wir dann noch auf den, der mit uns im Schiff sitzt, der alle Naturkräfte unter Kontrolle hat?