Wenn man ernstlich zu etwas aufgefordert wird, was man definitiv nicht kann, dann fühlt man sich sehr unwohl und quält sich damit aussichtslos herum. Wäre Jesus nun lediglich unser Lehrer (Matthäus 23,10) mit hohen Anforderungen für ein gottgefälliges Leben, würden wir unseres Lebens niemals froh werden. Wir wären zum Scheitern verurteilt und würden mit fliegenden Fahnen in die Verzweiflung getrieben werden. Letztlich hätte das Ideal des Lebens was hier verkündigt wird, für uns keine Bedeutung mehr. Wir würden resignieren und uns für die Gegenseite entscheiden. Wenn wir Jesus nun aber als Freund und Erlöser kennen, hat seine Lehre für uns einen ganz anderen Klang. Das Gesetz der Sünde und des Todes ist für uns nun ohne Gefahr weil Jesus für uns deren Einhaltung perfekt vollzogen hat durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz (Römer 8,1-5). Wer sind nun diese ''geistlich Armen'' die Jesus in der Bergpredigt erwähnte? Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes (1. Korinther 2,14) und in diesem Zustand sind viele, die entweder noch nicht aufgewacht sind oder auch nie aufwachen werden. Wer nur mit dem Verstand die Bibel liest, wird mitunter von ihr ''erschlagen'' oder rein intelektuell angesprochen oder man meint darin viele Widersprüche zu entdecken. Dann wird Jesus eher als Sklaventreiber und Tyrann denn als barmherziger Erlöser gesehen. Man fragt sich: Wie kann Gott das Heil der Menschen im Herzen haben und gleichzeitig solche Forderungen stellen?
''Unsere'' Entscheidung für Christus kann uns nicht retten! Der Weg zu Jesus Christus führt über die Einsicht und Klarheit unseres Versagens und unsere ''gefühlte'' Armseligkeit. Die Vergeblichkeit unserer eigenen Anstrengungen muss uns vor Augen stehen, damit wir das Licht des Evangeliums sehen können. Wenn wir Jesus aufrichtig gestehen, daß wir nicht fähig sind ihm nachzufolgen, an ihn zu glauben und seine Gebote zu halten, dann ist das gleichzeitig die Eintrittskarte in den Himmel. Denken wir in dem Zusammenhang an Petrus als er durch die Hilfe Jesu einen großen Fischzug machte (Lukas 5,1-11). Er fiel danach vor ihm zu Boden und sprach: ''HERR, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.'' Es wurde ihm schlagartig bewusst, daß er geistlich arm ist und Jesus nicht! So einen wie ihn, konnte Jesus nicht gebrauchen - unmöglich! Wie reagierte Jesus? Er sprach: ''Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen!'' Die Heiligkeit Jesu machte Petrus richtig Angst und er verstand wie elendig er im Vergleich zu IHM aussah. Jesus hat ihm das nicht ausgeredet. Warum nicht? Es war die Wahrheit und Petrus sprach sie aus und beugte sich vor Gott und kapitulierte aufrichtig. Das wollte Jesus sehen und diese Reaktion öffnete Petrus den Zugang zum Heil und allen Segnungen Gottes und zum Dienst. Gott wohnt bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind (Jesaja 57,15). Er wohnt nicht bei denen, die sich Macht ihrer Stärke und ihres Willens für IHN entscheiden.