Wann ist eine evangelistische Predigt eine gute Predigt? Ich vermute stark, nicht indem man in erster Linie den Zuhörern den Himmel schmackhaft macht. Also eine Art ''bunte Werbeveranstaltung'' für Gottes Reich. Wohl vielmehr, wenn man zur Buße aufgefordert wird und erklärt, warum das nötig ist. Das Predigen kommt durch das Wort Christi, also mittels inspirierter Worte durch den Heiligen Geist. Letztlich ist es dann Jesus persönlich der zur Umkehr aufruft. Als Beispiel so einer Umkehr wird uns die Stadt Ninive mit ihren Einwohnern genannt (Jona 3,4-5). Jona bekam den Auftrag das zu predigen, was Gott ihm gesagt hat, nämlich: ''Noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen!'' Ich bin einigermaßen erstaunt, daß die Menschen dieser Stadt, die bisher ihr Leben in Bosheit verbracht hatten (Jona 1,2) aufgrund dieser Ankündigung des Propheten tatsächlich Buße taten. Selbst der König dieser Stadt hüllte sich in Sack und Asche und ließ öffentlich ausrufen, daß jedermann sich von seinem bösen Wege und vom Frevel seiner Hände bekehren sollte (Jona 3,6-8). Sie nahmen das sehr ernst und waren sich absolut nicht sicher, ob Gott hier Gnade vor Recht ergehen ließ? Der König sagte, daß dies ''vielleicht'' geschieht. Sie glaubten nicht an ''billige Gnade'', sondern waren ernstlich um sich besorgt und fürchteten Gott. Der HERR sah nun ihre Aufrichtigkeit und ihre Kehrtwende und ließ ab von seiner Ankündigung.
Was setzt nun so eine Reaktion der Menschen in Ninive und auch anderswo voraus? 1.) Sie waren sich ihrer Bosheit, ihres Frevels und ihres gottesfeindlichen Lebens bewusst 2.) Sie erkannten die Autorität des Jona, dem Propheten Gottes an 3.) Sie waren bereit ihren Worten auch Taten folgen zu lassen (aßen und tranken nichts, trugen Bußkleidung) 4.) Sie riefen (jeder für sich) ''mit Macht'' zu Gott 5.) Sie hofften bittend auf Gottes Gnade. Wie ist das heute in den Kirchen und Gemeinden? Wir wollen einen Gott der Liebe und Sanftmut verkünden, was der HERR ohne Zweifel auch ist. Aber ebenso ist Gott deutlich und konsequent. Wir wollen einen Gott der Gerechtigkeit verkünden, was ebenfalls auf den HERRN zutrifft. Aber Gottes Gerechtigkeit können wir ohne Buße, Glaube und Erlösung nicht ertragen und geistlich überleben. Verdient hätten wir den ewigen Tod. Wir verkünden auch einen Gott der Toleranz. Das kann aber Gottes Willen und Anspruch nicht gerecht werden. Gottes Wort trennt die Spreu vom Weizen (Matthäus 3,12) und Toleranz versucht oft etwas zu verbinden, was nicht zusammen gehört. Gott ist nicht tolerant sondern heilig. Wir sollten Sünde beim Namen nennen (auch wenn uns das nicht unbedingt beliebt macht) und ermahnen, lehren, beten, hoffen und mit gutem Beispiel voran gehen. Wer Ohren hat zum hören, der hört dann auch zu und ändert sein Leben. So wie die Menschen in Ninive.