Gideons Auftrag, Israel von den Midianitern zu befreien, beginnt im Kleinen – er soll zunächst bei sich zu Hause für Ordnung sorgen und die fremden Götter beseitigen.
Umkehr heißt, sich von dem abzuwenden, was verkehrt gelaufen ist – und erst wenn Gideon bei sich zu Hause für Ordnung gesorgt hat, hat er die Kraft und den Elan, sich seiner neuen Aufgabe zu widmen.
Ich möchte hier eine Linie bis zu uns heute ziehen.
Haben wir eventuell auch solche „Götterbilder“ in unseren Häusern stehen?
Wofür sind wir bereit, Opfer zu bringen?
Die Götter der Gegenwart heißen vielleicht nicht mehr Baal oder Astarte oder wie auch immer – ihre Namen lauten heute Markenware, Festivals, Sportereignisse, Konsum, Geld, Karriere usw.
Wofür, so können wir uns fragen, sind die Menschen heute bereit etwas zu opfern, weil genau das ihnen Lebenssinn vermitteln soll? Nur Gott allein kann uns Menschen das geben, was wir für ein wahrhaft gelingendes Leben brauchen. Und deshalb sollten wir uns auch immer wieder hinterfragen und darüber nachdenken, ob nicht auch bei uns zu Hause solche Hausaltäre stehen, denen wir als religiösem Ersatz unsere Zeit, unser Geld und wer weiß was noch alles opfern.
Und wenn wir uns diese Frage mit einem Ja beantworten sollten, dann wird es höchste Zeit, diese Götter auszumisten und ihnen wieder den Platz zu geben, der ihnen zusteht, nämlich den an den Rändern des Lebens und nicht in dessen Zentrum.
Gott erwartet von Gideon, dass er als erstes bei sich beginnt. Und ich stelle Parallelen zwischen mir und Gideon fest: wenn ich Christ bin, dann muss auch bei mir Schluss sein mit dem Götzendienst – auch ich muss dann zunächst mein Haus reinigen.
Wenn ich Christ bin, dann hab ich keinen Glückspfennig im Geldbeutel oder ein Hufeisen an der Wand oder irgendetwas, was ich mir an den Innenspiegel im Auto hänge,
Und ich stelle mir auch nicht irgendwo eine Buddha-Statue in die Wohnung, weil das ja so nett aussieht, wenn so ein dicker, alter, fetter Herr mit glücklichem Gesicht auf der Kommode steht.
Ja, auch so etwas ist meiner Meinung nach Götzendienst und gehört nicht zum Christ-Sein.
Für mich ist Gideon deshalb ein Vorbild, nicht auch mein Herz an irgendwelche Götzen oder Ersatzgötter zu hängen. Wenn ich als Christ Vorbild sein will und anderen gegenüber Zeugnis von Jesus Christus ablegen will, dann muss ich immer wieder darauf achten, dass in meinem Haus alles in Ordnung ist – dann muss ich zuerst bei mir anfangen.
Und um die Kraft, dies zu erkennen und dann auch konsequent handeln zu können, bete ich täglich.