Es ist wohl einer der bekanntesten biblischen Berichte, diese Geschichte vom brennenden Dornbusch, aus dem heraus Gott zu Mose spricht und ihm den Auftrag erteilt, das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens zu befreien.
Mose aber hatte Angst. Angst, wie wir sie selbst oft haben vor den Aufgaben unseres neuen Tages. Mose fühlte sich überfordert, wie wir uns manchmal überfordert fühlen. Doch diese Stimme aus dem brennenden Dornbusch - sie hatte etwas Vertrauen-Erweckendes an sich.
Und so fragt Mose: ''Wer bist du denn wirklich? Welchen Namen hast du?” Und Gott antwortet ihm: „Ich bin der Ich-bin-da”. „Ich bin da, ist mein Name für alle Zeiten.
Ich-bin-da. Der Name, den Gott sich selbst gegeben hat, zeugt von seinem Wesen: Er ist der, der da ist. Der überall ist. Der alles umgibt. Der bei uns ist - auch jetzt, auch hier, in diesem Augenblick. Der uns begleitet. Wohin wir auch gehen, was wir auch tun: Gott ist da. Jedem von uns will er nahe sein. Mir und Dir. Gott will in jedem von uns sein - in dir, in mir. Es liegt an uns, ob wir uns seine Anwesenheit bewußt machen und mit ihm unseren Weg gehen wollen.
Beim Lesen dieser Stelle fällt mir eines immer wieder auf: Der Auftrag Gottes an Mose - er blieb nicht unwidersprochen. Immer wieder hatte Mose Bedenken, ja Angst, Gottes Auftrag auszuführen.
Wer war er denn? Ein einfacher Hirte, der in die Wüste geflohen war, weil der Pharao ihm nach dem Leben getrachtet hatte. Und mit genau diesem Pharao sollte er jetzt reden? Er, der sogar einen Sprachfehler hatte: »Herr, nimm es mir nicht übel, aber ich habe noch nie gut reden können. Ich bin im Reden viel zu schwerfällig und unbeholfen ... «
Wir können diese Geschichte in unseren eigenen Alltag übertragen: Könnten nicht auch wir so gesprochen haben? Auch wir wissen doch um unsere Schwächen, kennen unsere Ängste.
Gott aber spricht zu Mose: ''Wer hat dem Menschen den Mund gegeben? Wer macht ihn sehend? Ich bin es, der Herr.” Und alle Einwände und Ängste des Mose vertreibt er mit seiner Verheißung: »Genug jetzt (mit deinen Ausflüchten und Ängsten). Geh! Ich werde dir helfen und dir eingeben, was du sagen sollst«
Kraftlos und voller Angst ist doch auch unser Leben immer dann, wenn wir alles allein fertig bringen wollen. Gott bietet uns jeden Tag neu seine Hilfe an. Es liegt nur an uns, sie auch in Anspruch zu nehmen. Uns immer wieder neu an Gottes Anwesenheit und Gottes Verheißungen zu erinnern.