Es ist gerade kurz vor 21 Uhr und ich komme gerade vom Abendessen zurück an meinen Rechner, um wieder mal eine Message zu schreiben. Und wieder, wie gestern, fällt mir wieder das ''Vater unser'' ein.
''Unser tägliches Brot gib uns heute'', heißt es da. So satt gegessen, wie ich bin, kommen mir diese Worte schwer über die Zunge. Wir haben doch genug zu essen, hungern muß hier doch keiner. Doch da sehe ich im Fernsehen einen Bericht über die Flutkatastrophe. Überall Tote, überall Menschen, die nichts mehr haben und hungern müssen, wenn sie nicht das Glück haben, von einem Hilfstransport etwas abzubekommen.
Doch, Hunger gibt es noch genug auf der Welt. Doch die Menschen dort im Katastrophengebiet brauchen noch mehr. Sie haben keine Häuser mehr, sie haben keine Arbeit mehr. Alles haben sie verloren.
Doch was sie wahrscheinlich noch dringender brauchen, ist Nahrung für ihre Seele. Auch sie ist ausgebrannt, fast jeder dort hat einen Freund oder einen Verwandten verloren.
So bekommen die Worte des ''Vater unser'' einen neuen Sinn. Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine. Das tägliche Brot ist viel mehr, es ist das, was wir zum Leben brauchen.
Und so merke auch ich, mit meinem vollen Magen, daß mir diese Worte etwas sagen. Auch meine Seele braucht immer wieder frische Nahrung. Auch ich brauche Gott jeden Tag neu in mir.
Ich wünsche euch, daß ihr in dem neuen jungen Jahr immer satt werdet - am Körper und auch an eurer Seele. Habt noch einen gesegneten Tag.