Advent - die Ankunft
Wenn ich das Wort Ankunft höre, kommt mir immer ein Bahnhof vor mein geistiges Auge. Ein Bahnhof, voll mit hastenden Menschen, die alle dringend irgendwohin wollen. Und dann die Durchsage: ''Der Zug nach .... hat leider 30 Minuten Verspätung.''
Einige Leute, die eben noch gehastet sind, gehen plötzlich einen Schritt langsamer, andere schauen dafür nervös auf ihre Armbanduhr und von da auf die Schienen, hin zum Horizont, als könnten sie den Zug damit bewegen, schneller da zu sein.
Als kleines Kind ging es mir in der Adventszeit ähnlich. Wenn es noch lang hin war, schaute ich immer auf den Advents-Kalender und zählte, wieviel Türchen es noch waren, bis Weihnachten. Und je näher es rückte, desdo aufgeregter wurde ich, wenn noch nicht alle Geschenke fertig waren ...
Und heute, was bedeutet uns heute die Advents-Zeit? Erwarten wir seine Ankunft genauso aufgeregt und nervös, wie die unseres Zuges am Bahnhof? Verdrängt seine Ankunft all unsere anderen Gedanken in die Zweitrangigkeit, weil wir uns auf ihn vorbereiten wollen?
Oft merke ich, wie ich in dieser Zeit weiterlebe, wie im restlichen Jahr. Nur hin und wieder erinnert mich hier und da mal eine Kerze oder ein Tannenzweig daran, daß ich meine Gedanken zu oft in die falsche Richtung gehen lasse.
Deshalb habe ich auf meinem Tisch in dieser Zeit auch immer Kerzen stehen, als stetige Erinnerung mal ein wenig vom alltäglichen weg zu denken und ihn ganz in mich wieder aufzunehmen.
Vielleicht schaffen wir es ja so, auch einmal selber für andere zur Kerze zu werden.
Denn dein Licht kommt, oh Herr zu uns.