Momentan bin ich an der See und heute war es recht windig. Eine Windböe kann einen gut erfassen und umwerfen oder unsicher machen. Geht man dann nah an der Hafenkante entlang und die Böe erfasst einen, wird es gefährlich. So fiel ein epileptisch kranker Junge ins Hafenbecken ins Wasser und die Rettung musste kommen. Er schwebte in Lebensgefahr und verstarb, trotz der schnellen Hilfe.
Der Verletzte in der Geschichte schwebt auch in Lebensgefahr. Aber der erste Passant ist nicht die Rettung. Der Priester dient im Tempel und hilft nicht. Er geht vorbei. Der Levit, die zweite Chance zur Rettung, geht auch vorbei. Der Priester eilt zu seinem Dienst und hält Abstand. Der Levit weiß um die Gesetze und Vorschriften. Auch er geht vorbei.
Wie ist das bei uns? Sehe ich, ob einer Hilfe braucht und wenn, bin ich sofort bereit zu helfen? Oder suche ich nach Ausreden, warum ich weiter muss? Warum wollen wir nicht helfen, was ist der wahre Grund?
Eine dritte Person naht. Ein Samariter. Die Samariter wurden damals nicht sehr geachtet. Eher litt man weiter, als sich von einem Menschen zweiter Klasse helfen zu lassen. Der Verletzte wird von ihm gesehen, ihn bewegt sein Zustand und hilft dem Verwundetem.
Das Problem der Sünde kann der Mensch nicht alleine lösen. Keine Ethik oder religiöse Einstellung kann einen von der Sünde befreien. Durch die Tat Jesu am Kreuz auf Golgatha können wir von der Sünde befreit werden. Dadurch, dass er Mensch wurde, kann er uns Menschen mit seinen Nöten und Gedanken menschlich verstehen und er lernte die Not der Menschen aus nächster Nähe kennen. Ihn bewegte das Schicksal der Menschen.
Wir dürfen ihm all das sagen, was uns bewegt und bedrückt. Er lacht uns nicht aus. Er rettet aus der Not und gibt Kraft und Heilung. Vielleicht nicht direkt und so, wie wir es uns wünschen, aber: Er ist da. Vielen ist das Gedicht “Spuren im Sand” bekannt. Da muss. Ich oft daran denken, wenn ich momentan wieder am Strand entlang gehe. Vertraue. Darauf.