In Psalm 19,13 schreibt David: ''Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden''! Das ist die richtige Einstellung eines wahrhaftigen Gläubigen. Wenn wir mit der inneren Bereitschaft, uns auch überführen und zurechtweisen und korrigierend ins Licht stellen zu lassen, eingestellt sind, werden wir letztlich mehr davon profitieren, als unser Gesicht verlieren. Ein Gerechter fällt und steht wieder auf (Sprüche 24,16). Gott ist gerecht und biegt sich die Dinge nicht so hin, wie wir es machen um die Dinge so hinzustellen wie wir es gerne hätte. Gott ist wahrhaft ein Realist. ER hat ja die Realität geschaffen und ist selbst der Wahrhaftige. In 1. Johannes 5, 20-21 steht: „Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen“! Die Pharisäer sahen in Jesus Christus alles, nur nicht den Wahrhaftigen. Heute ist es ebenso mit denen, die in Jesus Christus weder den Sohn Gottes, noch den Erlöser, noch den Wahrhaftigen (nämlich Gott selbst) sehen. William McDonald schreibt in seinem Bibelkommentar: „Und wieder wird der revolutionäre Charakter des Reiches der Himmel dadurch deutlich, daß wahre Größe das genaue Gegenteil von dem ist, was die Menschen erwarten. Jesus sagt: »Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.« Wahre Größe beugt sich zum Dienst. Die Pharisäer, die sich selbst erhöhen, werden erniedrigt werden. Echte Jünger, die sich demütigen, werden zu ihrer Zeit erhöht werden. Als nächstes spricht der Herr Jesus acht Wehrufe über die stolzen religiösen Heuchler seiner Zeit aus. Es sind keine »Verfluchungen«, sondern Ausdruck der Sorge über ihr Schicksal, etwa wie der Ausdruck: »Ach, ich bin bekümmert um Dich«. Das erste »Wehe« richtet sich gegen ihre Hartherzigkeit und ihr Hindern anderer Menschen. Sie wollten selbst nicht in das Reich und hinderten andere mit Gewalt, hineinzugehen. Befremdenderweise sind religiöse Führer oft die aktivsten Gegner des Evangeliums der Gnade.
Sie können gegenüber allem außer der guten Nachricht von der Erlösung die größte Toleranz üben. Der natürliche Mensch will nicht das Objekt der Gnade Gottes sein und will auch nicht, daß Gott anderen seine Gnade erzeigt. Das zweite »Wehe« zielt auf die Aneignung von Häusern von Witwen. Sie versuchen, diese Taten durch lange Gebete zu vertuschen. Einige moderne Religionen benutzen ähnliche Techniken, indem sie ältere Witwen, manchmal unkritische Gläubige, dazu bringen, ihr Eigentum »der Kirche« zu überschreiben. Solche frommen Heuchler werden ein »schwereres Gericht empfangen«. Die dritte Anklage richtet sich gegen ihren fehlgeleiteten Eifer. Sie machten unglaubliche Reisen, um einen einzigen Proselyten zu gewinnen, aber nachdem sie ihn gewonnen hatten, machten sie ihn doppelt so schlimm wie sich selbst. Damit vergleichbar ist heute der Eifer falscher Religionen. Eine Gruppe ist bereit, an 700 Türen zu klopfen, um nur einen für ihr Anliegen zu gewinnen, aber das letztliche Ergebnis ist schlimm. Wie jemand einmal sagte: »Die Bekehrtesten sind oft die Verdrehtesten.«“ . Echte Christen sind nicht religiös! Sie sind fehlerhafte Menschen und verstehen auch so manches nicht, aber sie sind nicht alleine und haben Frieden mit Gott durch Jesus Christus und ein klares Ziel vor Augen. Sie haben geistliches Unterscheidungsvermögen. Man muss nicht immer alles verstehen und erklären können, aber man kann wissen was von oben und was von unten kommt, was nützlich und hilfreich ist im Glaubensleben und was nicht. Wenn wir das nutzen, sind wir auch für das Ende der Zeiten gut gerüstet und aufgestellt. In 1. Korinther 2, 12-16 steht entsprechend: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben Christi Sinn“.