Jesus deckt die wahre Identität eines scheinbar frommen Lebens auf. Den Pharisäern und Schriftgelehrten seinerzeit warf er schlimmste Heuchelei vor und einen dämonischen Eifer wenn es darum geht Außenstehende und Hinzugekommene für ihre Sache zu gewinnen und zu ihresgleichen zu machen. So wie heute die Zeugen Jehovas. Wenn man solche Vorwürfe hört, kann man entweder sehr zornig und ungehalten werden (wie die Pharisäer und Schriftgelehrten) oder aber auch Buße tun und sich überführen lassen und umkehren. Unangenehmen Fragen gehen wir meist alle mehr oder weniger aus dem Weg. Nicht nur Managern, Politikern, Dieben und Finanzberatern sind gezielte Fragen, die ihre Verantwortung betreffen, meist eher unangenehm. Da wird dann eher der Fragesteller kritisiert und deren Kompetenz bestritten als sich selbst hinterfragt, oder man spielt den Ahnungslosen und das Opfer. Die Pharisäer seinerzeit wollten Jesus loswerden und töten. Sie versuchten ihm Fallen zu stellen und versuchten ihn mit ihren scheinheiligen Fragen zu Aussagen zu nötigen, die ihnen einen Grund gaben ihn zu verurteilen. Politische und religiöse Intrigen waren ihr Handwerk. Jesus durchschaute das und gab ihnen Antworten mit denen sie nicht rechneten und die sie in solchen Momenten zum schweigen brachten. Wir Menschen beschönigen leider öfters so manche Dinge oder übertreiben maßlos mit Kritik wenn wir selbst beschuldigt werden. Das sind psychologische Spielchen wie man sie von den Scientologen kennt. Das ist im Grunde erbärmlich und nur noch traurig. Ich glaube, es vergeht kein Tag, ohne daß sich auch ein Christ im kleinen oder großen irgendwo ungläubig und sogar heuchlerisch verhält, unabhängig davon ob man das stets bewusst wahrnimmt. In Römer 3, 1-6 schreibt Paulus: „Was haben dann die Juden für einen Vorzug, oder was nützt die Beschneidung? Viel in jeder Weise! Vor allem: Ihnen ist anvertraut, was Gott geredet hat. Was nun? Wenn einige untreu wurden, hebt dann ihre Untreue die Treue Gottes auf? Das sei ferne! Es bleibe vielmehr so: Gott ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner; wie geschrieben steht: »Damit du recht behältst in deinen Worten und siegst, wenn man mit dir rechtet.« Ist’s aber so, dass unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was sollen wir sagen...?
Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er zürnt? – Ich rede nach Menschenweise. – Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten“? Die Juden haben viele Vorrechte gehabt. Das Wichtigste war, daß sich Gott ihnen offenbart hat und seine ewigen Worte vermittelte. Das war sozusagen ihr zu bewahrendes Erbe und ihr Auftrag das zu erhalten, weiterzugeben und die Gnade Gottes in ihrem Dasein zu erkennen. Doch wie sind die Juden mit ihrem großen Vorrecht umgegangen? Im ganzen gesehen haben sie eine erschreckende Glaubenslosigkeit bewiesen. Das ist auch uns heutigen Christen sicherlich auch zur Warnung geschrieben. Paulus schreibt in 1. Korinther 10, 9-13: „Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie etliche von ihnen taten und wurden von den Schlangen umgebracht. Murrt auch nicht, wie etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist. Darum, wer meint, er stehe, soll zusehen, dass er nicht falle. Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“. Wie gehen wir heute mit unseren Vorrechten um? Wir müssen wissen, daß die Sünde betrügt, täuscht, verblendet und verstockt (Hebräer 3,13). Es wird ja keiner, der davon betroffen ist, sich eingestehen, daß er heuchelt, oberflächlich, kleingläubig oder fahrlässig ist, oder? Darum ist das was Israel als Ganzes durchlebte, erlebte, veranschaulicht und ausmacht auch für einzelne Christen stets eine Art Glaubensbarometer und Orientierung in der Nachfolge. Und dies eben nicht selten mit dem warnenden Ausruf: Macht es nicht so! Wir werden trotzdem sicherlich Fehler machen und so manche Defizite und manches Versagen bei uns selbst erkennen müssen.
Fortsetzung morgen...