Ein Riss schmerzt an der betroffenen Stelle und es braucht Mittel und Zeit, um zu heilen.
Vor zwei Wochen stand ich ruhig vom Sofa auf, knickte zweimal heftig um und holte mir einen Bänderriss im Fuß. Es tat gut weh und jeder Schritt ohne Bandage schmerzte. Ich ging sehr unsicher und dachte: Nur nicht umknicken. Der Arzt verschrieb eine Orthese, die helfen soll, nicht umzuknicken und Halt zu geben. Die Bänder wachsen mit der Zeit wieder zusammen, ob eine Narbe bleibt, weiß ich nicht. Der hartnäckige, blaue Fleck wird aber verschwinden.
Ich dachte, da gibt es doch Parallelen zum Glaubensleben. Schon durch eine Kleinigkeit können wir von Gott und Jesus getrennt werden. Ein Riss entsteht, der geheilt werden sollte. Er kann sich selber heilen, aber meistens braucht es mindestens Zeit. Meine Mutter knickte in der letzten Phase ihrer Krebskrankheit um, brach sich den Knöchel, ging nicht zum Arzt, schonte den Fuß nur und er heilte. Die Zeit war aber notwendig. Es sind aber meistens Mittel oder Personen notwendig, die Gott einsetzt, um uns auf unsere Macke aufmerksam zu machen und um uns zu helfen, das Problem zu lösen. Sie begleiten uns eine Zeit, wie mich zur Zeit die Orthese, die Halt und Sicherheit gibt, um zu gehen und nicht umzuknicken. So geben uns Gottes Hilfen und eingesetzte Helfer Sicherheit und Halt, um mit ihm wieder weiterzugehen. Mit der Zeit geht man wieder sicherer und spürt Jesus als haltenden Begleiter.
Der blaue Fleck entsteht auch bei dem Riss zwischen Gott und mir. Das mag eine bestimmte „Macke“ sein, ein Verhalten, eine Einstellung, …… jeder kennt sich am besten. Mancher Fleck ist schneller verschwunden, mancher hält sich hartnäckig. Meist ist unser Gewissen / unser Ich ausschlaggebend, wie schnell der blaue Fleck weg ist. Sturheit eben.
Freundschaften können durch etwas reißen. Einer muss den ersten Schritt gehen, um Versöhnung zu erreichen. Reißt die Freundschaft zu Jesus, so bietet er uns seine Hand an, um wieder Freunde zu sein. Ich denke, viele kennen das Bild, auf dem das Kreuz als Brücke dient, um den tiefen „Sündenspalt“ zu überwinden, um zu Gott und Jesus zu kommen.
Freu dich heute über seine haltende Begleitung bzw. wage den Schritt zur haltenden Begleitung.