Wer seinen Bruder regelrecht hasst, der wird in der Bibel als ein ''Totschläger'' bezeichnet (1. Johannes 3,15). Wichtig ist, daß wir unser Denken, Fühlen und Verhalten, anderen Christen gegenüber, nicht unabhängig von unserer Beziehung zu Gott sehen und vielleicht meinen, daß es Gott nichts anginge wie ich über andere Glaubensgeschwister denke und rede! Weit gefehlt! Man kann noch so treu die Gottesdienste besuchen, Spenden geben, beten und in der Bibel lesen, aber wenn man einen Groll anderen Mitchristen gegenüber hat, muss das vorher ausgeräumt werden, bevor man sich Gott wieder im Segen nähern kann (Matthäus 5, 23-26). Es ist unser Teil sowohl unsere Hände und Füße als auch unsere Zunge zu bewahren und uns rechtens zu verhalten als Christen, denen die Schuld vergeben wurde (Jesaja 33,15 und 1. Petrus 3,10). Gott geht es nicht darum, daß wir nur eine äußere Frömmigkeit praktizieren und irgendwelche bedeutungslosen Opfer bringen ohne wirkliche innere Beteiligung und rechte Einstellung. Das war auch schon zu Zeiten des Alten Testamentes so gewesen, wie wir in 1. Samuel 15,22 lesen: ''Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern''. Gott ist den Menschen am meisten zugeneigt, die von Herzen die Wahrheit reden, mit der Zunge niemanden verleumden, keinem etwas Böses tun und niemanden beleidigen und schmähen und die auch halten, was sie versprochen haben, selbst wenn es zum eigenen Nachteil sich entwickeln sollte (Psalm 15, 1-5). Wer im Unfrieden mit anderen ist und gleichzeitig Frieden mit Gott erleben will, muss offen gesagt, erst einmal seine ''Hausaufgaben'' machen weil sonst alles Tun und Machen vor Gott dann eher etwas Fadenscheiniges und Hochmütiges ist - ein sinnloses Opfer eben. In Prediger 4,17 steht: „Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, dass du hörst. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Böses zu tun''.
Hier sollen wir uns von den religiösen Toren unterscheiden, die meinen gedankenlose und schnelle Versprechen oberflächlich ausgesprochen, wären etwas Gutes, ohne zu begreifen, daß man damit Böses tun kann, weil man es unaufrichtig und ahnungslos von sich gibt. Was vor Gott zählt ist Versöhnung, Vergebung, Aufrichtigkeit, Einsicht und praktische Liebe. Wir dürfen Fehler machen und uns auch einmal daneben benehmen, aber müssen diese Dinge vor Gott und den Menschen dann auch wieder in Ordnung bringen. So was ist ein Opfer was Gott gefällt! Matthäus 5, 23-25: ''Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist...'' ! Was ist der Unterschied zwischen einem Bruder und einem Freund? Einen Bruder im HERRN kann man sich nicht heraussuchen! Das erste ''Gesetz'' der Liebe ist Demut - wie sonst kann man den Anderen höher achten als sich selbst (Philipper 2,3)? Niemand von uns könnte ein gottgefälliges Leben führen ohne Unterstützung und Begegnung mit anderen Glaubensgeschwistern. Vielleicht auch mit ganz besonderen Geschwistern, die uns möglicherweise noch nicht einmal symphatisch sind? Wir brauchen einander um nicht merkwürdig, gesetzlich, hartherzig, unwissend, verbittert und hochmütig zu werden. Paulus hat oft und immer wieder, öffentlich und in Briefen Gott für seine Geschwister gedankt. Er hat sie geliebt und geschätzt und hatte sie in seinem Herzen. Das war ihm sehr wichtig weil er wusste, daß er das braucht. Wir müssen lernen uns anzunehmen, ein echtes ''Ja'' füreinander zu finden. Auch gerade dann, wenn wir mit der Zeit erkennen, wie sie wirklich sind mit allen Schwächen und Stärken.