Wie begegnet Gott einem Schwermütigen und Angefochtenen? Wie war es beim König Hiskia? Hiskia gehört nach dem biblischen Zeugnis zu der Dynastie, die sich auf David zurückführte und das Südreich Juda regierte. Er war der Sohn des Ahas und war Vater von Namasse. Er wurde mitten in einer kriegerischen Handlung mit dem assyrischen König Sanherib, der Jerusalem belagerte (im Jahre 701 vor Christus), schwer krank und hatte schon den Tod vor Augen. Er bat Gott im Gebet sehr ernstlich um Verlängerung seines Lebens, und Gott gewährte ihm noch 15 weitere Jahre. Zum Zeichen dafür, dass er gesund werden wird und Sanherib zurückgeschlagen wird, verheißt Gott, dass er den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas um zehn Stufen zurückgehen lassen wird. Und so kam es und Gott tat dies Wunder. Die Stadt wurde durch Gottes Bewahrung nicht zerstört. In Jesaja 38, 14-19 steht: „Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat’s getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele. Herr, davon lebt man, und allein darin liegt meines Lebens Kraft: Du lässt mich genesen und am Leben bleiben. Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute“. Manchmal lösen bestimmte Ereignisse von uns gläubigen Menschen Reaktionen und Verhaltensweisen aus, die Gott sehen will. Darum geschehen solche Dinge wie bei Hiskia oder auch bei Elia. Wie ist der HERR mit Elia umgegangen, dem großen Propheten Israels? Als der alles hinschmeissen wollte, hat Gott ihm keinen Vorwurf gemacht (1. Könige 19,4). Gott bedauerte ihn aber auch nicht, sondern gibt ihm einige neue Aufgaben. Gott tut also folgendes: ER bemitleidet oder bedauert uns nicht sondern gibt unserem Leben eine neue Blickrichtung und neue Aufgaben.
Der Blick Elias sollte von sich selbst weggeführt werden. Wenn wir im Leid und der Erschöpfung nur auf uns selbst schauen, werden wir nicht froh. Depressive Menschen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber der Glaube lebt davon, auf den zu schauen, der der Anfänger und Vollender des Glaubens ist (auch in unserem eigenen Leben) - Jesus Christus (Hebräer 12,29). Und dann sehen wir nicht nur den dunklen Wald sondern auch die Lichtung und den Ausgang. Das ist nicht nur eine schöne Metapher, sondern kann und wird lebendig werden in der Praxis unseres Daseins als Christen, wenn wir unsere Blickrichtung ändern und ändern lassen. Das dürfen wir lernen - auch durch so manche Sackgassen und manche Ohnmacht wie bei Hiskia und Elia. Auf Gott zu schauen bedeutet positiv zu denken und Dankbarkeit zu empfinden. Elia hatte Angst gehabt - das war keine Sünde. Er lief auf der Flucht vor der Königin Isebel durch die Wüste um sein Leben (1. Könige 19,2). Auch wir laufen innerlich vor so manchen Problemen, Sorgen und Nöten davon. Was steht für Wüste? Einsamkeit, Einöde, Verlassenheit, Erschöpfung, Trostlosigkeit usw. In die Wüste zu fliehen ist gleichzusetzen mit dem abdriften in die schwermütige Selbstanklage und enttäuschte Frustration. Bei Elia sah das so aus und hörte sich folgendermaßen an: ''Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter“ (1. Könige 19,4). Das Problem Elias war sein falscher Ehrgeiz. Er wollte besser sein als seine Väter und das ganze Land von den Götzen befreien und zu Gott führen. Als das missling, wollte er lieber sterben. Das war purer Hochmut. Gott sendet mehrmals einen Engel der ihn versorgt mit geröstetem Brot und Wasser.
Fortsetzung morgen...